Logistik Fusion Hapag-Lloyd mit Reederei in Chile

Die Aktionäre der chilenischen Reederei CSAV haben die Fusion mit dem Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd abgenickt. Durch die Fusion entstünde die viertgrößte Containerreederei der Welt. Ein Schritt fehlt noch.

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Ein Containerschiff der Reederei Hapag-Lloyd im Hamburger Hafen beladen. Die Aktionäre der chilenischen Reederei CSAV gaben grünes Licht für die Fusion mit Hapag-Lloyd. Quelle: dpa

Valparaíso/Hamburg Die Aktionäre der chilenischen Reederei CSAV haben der geplanten Fusion mit der Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd mit großer Mehrheit zugestimmt. Bei einer außerordentlichen Hauptversammlung in Valparaíso billigten am Freitag 84,5 Prozent des anwesenden Aktionärskapitals den Fusionsplan. Knapp ein Prozent stimmte dagegen, der Rest enthielt sich. Vertreten waren 92,6 Prozent der Anteile.

Aktionäre, die die Fusion ablehnen, haben nun noch 30 Tage Zeit, ihre Aktien zu einem festgelegten Kurs zu verkaufen, statt ihr Kapital in die Fusion einzubringen.

Sollten mehr als fünf Prozent des Aktienkapitals davon Gebrauch machen, wäre das Projekt gescheitert. Großaktionär der führenden Reederei in Südamerika ist die Quinenco-Gruppe, hinter der die chilenische Familie Luksic steht.

CSAV-Chef Oscar Hasbun wertete das Abstimmungsergebnis am Freitag als Beleg für die große Unterstützung des Projekts durch die Aktionäre. „Wir hoffen, dass sich am 20. April bestätigt, dass weniger als fünf Prozent der Anteilseigner ihr Rückzugsrecht ausüben und damit die Verhandlungen mit Hapag Lloyd ihren Lauf nehmen können“, sagte der Manager.

Die Zustimmung der CSAV-Aktionäre ist ein wichtiger Zwischenschritt. Die Verhandlungen zwischen den beiden Partnern sollen in den kommenden Wochen abgeschlossen werden. Durch die Fusion entstünde die viertgrößte Containerreederei der Welt mit mehr als 200 Schiffen und einem Umsatz von rund zwölf Milliarden Dollar.

Die Fahrtgebiete der beiden Reedereien würden sich gut ergänzen. Hapag-Lloyd hält eine starke Position auf den Strecken zwischen Europa und Asien während CSAV die führende Reederei in Südamerika ist.

Die Schifffahrtsbranche steht nach einer langjährigen Durststrecke vor einer Konsolidierungsphase. Hapag-Lloyd hätte sich gern mit der Reederei Hamburg Süd aus dem Oetker-Konzern zusammengetan, die Verhandlungen scheiterten jedoch.

Bei einer erfolgreichen Fusion mit CSAV würden die Chilenen mit rund 34 Prozent der Aktien der größte Einzelaktionär von Hapag-Lloyd. Weitere bedeutende Anteilseigner sind die Stadt Hamburg und der Transportunternehmer Klaus-Michael Kühne.

Der Reisekonzern Tui möchte sich von seinen Anteile gern trennen. Nach einer erfolgreichen Fusion ist ein Börsengang von Hapag-Lloyd geplant.

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