Modedesignerin Frau Prada hat Ärger mit der Steuerbehörde

Die Enkelin des berühmten Modeschöpfers ist ins Visier der italienischen Justizbehörde geraten. Ihre Steuererklärungen werden erneut geprüft. Das Beispiel von Dolce & Gabbana zeigt, wie ernst es dem Staat ist.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Muiccia Prada und ihr Ehemann Patrizio Bertelli müssen sich einer erneuten Steuerprüfung unterziehen. Quelle: Reuters

Die italienische Steuerbehörde knöpft sich die nächsten Luxusdesigner vor. Nach Bulgari und Dolce & Gabbana müssen sich auch Miuccia Prada und ihr Ehemann Patrizio Bertelli einer erneuten Steuerprüfung unterziehen. Wie das Unternehmen Prada in einer Mitteilung bekannt gab, untersuchen die Ermittler „die Richtigkeit einiger früheren Steuererklärungen“ des Ehepaars in Bezug auf ihre Unternehmen im Ausland.

Nach Angaben des Luxuskonzerns sind weder das Unternehmen selbst noch seine Tochtergesellschaften von der Prüfung betroffen. Das sagte zumindest Vorstand Carlo Mazzi in einem Statement.

Es ist nicht das erste Mal, dass sich die italienische Regierung ihre Luxusdesigner vornimmt. Im März 2013 beschlagnahmte die Polizei rund 46 Millionen Euro an Vermögenswerten von Führungskräften des Juweliers Bulgari wegen versuchter Steuerhinterziehung.

Besonders hart traf die doppelte Genauigkeit die beiden Designer Domenico Dolce und Stefano Gabbana. Die Gründer von Dolce & Gabbana wurden zu 18 Monaten Haft verurteilt, weil sie rund 40 Millionen Euro an Steuern für eine ihrer Firmen nicht bezahlt haben sollen. Die beiden Designer bestreiten dies.

Auch Prada muss nun möglicherweise mit einer Strafe rechnen. An der Börse in Hong Kong fiel die Aktie direkt um 0,9 Prozent. Auch die Wertpapiere anderer Luxusdesigner verloren daraufhin an Wert.

Nach Angaben der italienischen Modekette gab es bereits eine freiwillige Offenlegung der Geschäftsführer, die zu einer Vereinbarung geführt habe, die die Ansprüche der italienischen Steuerbehörden komplett zufrieden gestellt habe.

Der Handtaschenhersteller musste im ersten Halbjahr ein Minus von 21 Prozent beim Nettoergebnis hinnehmen. Besonders die Nachfrage in Asien und Europa blieb schwach. Auch LVMH, die unter anderem die Louis-Vuitton-Taschen verkaufen, sowie der Gucci-Besitzer Kering hatten ebenfalls Rückgänge beim Nettoergebnis vorgelegt.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%