Neue Marktdaten Aldi hängt Lidl ab

Das Pendel im Discounter-Duell zwischen Aldi und Lidl schlägt derzeit in Richtung Aldi aus: Laut exklusiven Marktdaten der GfK konnte Aldi seine Umsätze stärker steigern – Lidl reagiert mit einem Strategiewechsel.

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Lidl steht dagegen vor einer strategischen Neujustierung. Quelle: dpa

Der Lebensmitteldiscounter Aldi wächst im deutschen Heimatmarkt wieder deutlich stärker als der Wettbewerber Lidl. Das zeigen vertrauliche Zahlen des Nürnberger Marktforschers GfK, die der WirtschaftsWoche vorliegen. Demnach konnte Lidl die Umsätze mit Lebensmitteln und anderen Waren des täglichen Bedarfs in Deutschland von Januar bis August um 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum steigern. Die wie Lidl zur Schwarz-Gruppe gehörende SB-Warenhauskette Kaufland verbuchte laut den Daten ein Minus von 0,9 Prozent. Wettbewerber Aldi Nord legte dagegen um 5,7 Prozent zu, Aldi Süd konnte sogar ein Umsatzplus von 7,8 Prozent erzielen. Handelsexperten sehen in den Zahlen einen Beleg dafür, dass sich die in den vergangenen Jahren begonnene Listung von Markenartikeln für Aldi auszahlt.

Lidl steht dagegen vor einer strategischen Neujustierung. Setzte der Discounter noch vor einem Jahr auf ein neues Ladenkonzept mit hohen Decken und großen Glasflächen, stellt der Chef der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland), Klaus Gehrig, nun Kostenbewusstsein und Effizienz in den Vordergrund. „Wenn der Erfolg zur Regel wird, wird man mitunter nachlässig und weniger erfolgsorientiert“, sagte Gehrig der WirtschaftsWoche. Das könne dazu führen, dass man „etwas Speck ansetzt. Und das darf in unserer Branche nicht sein.“ Generell sieht er den Konzern jedoch gut aufgestellt. „Die Schwarz-Gruppe ist auf Kurs. Wir haben das Steuer fest in der Hand.“

Gehrig: „Wir brauchen keine Diät – wir müssen nur zu unseren alten Tugenden (…) an den Orten zurückfinden, wo wir sie offensichtlich vernachlässigt haben.“ Ein milliardenschweres Modernisierungsprogramm für Kaufland läuft unterdessen „auf Hochtouren“, sagte ein Unternehmenssprecher dem Magazin. Die Mehrzahl der 650 deutschen Filialen soll bis 2018 „einen modernen Look“ erhalten. Dafür würden einzelne Häuser kurzfristig geschlossen. „Den damit verbundenen Verzicht auf Umsatz sehen wir als Investition in die Zukunft“, teilte das Unternehmen mit.

Der Höhenflug der großen Supermarktketten ist indes ungebrochen. Edeka legte laut der GfK-Analyse um 4,1 Prozent zu, Rewe um 6,7 Prozent.

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