Online-Versandhändler Rekordstreik bei Amazon geht weiter

Vier Tage vor Heiligabend rollt die Streikwelle bei Amazon weiter: Die Beschäftigten legen an der Hälfte der Standorte ihre Arbeit nieder – bis Weihnachten. Pünktlich liefern will der Online-Riese trotzdem.

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Mitarbeiter vor der Betriebsstätte in Leipzig: Eine Lösung des Tarifkonflikts ist nicht in Sicht. Quelle: dpa

Bad Hersfeld Die Streiks bei Amazon gehen am letzten Adventswochenende weiter. An vier von acht Standorten in Deutschland solle bis zum 24. Dezember (15.00 Uhr) die Arbeit niedergelegt werden, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. Einen derart langen Streik an vier Standorten gab es bei dem Online-Versandhändler bisher noch nicht.

Die Kunden würden von dem Rekordstreik an den Standorten in Graben (Bayern), Bad Hersfeld, Leipzig und Rheinberg (NRW) jedoch nichts merken, versicherte das Unternehmen. „Wir liefern pünktlich - garantiert. So wie wir es die ganzen vergangenen Wochen getan haben.“

Verdi geht auch juristisch in die Offensive. Eine am Freitag bei den Verwaltungsgerichten Kassel und Leipzig eingereichte Klage sorge dafür, dass der Branchenriese aus den USA in Bad Hersfeld und Leipzig bis auf weiteres keine Sonntagsarbeit leisten dürfe, teilte die Gewerkschaft mit.

Verdi will bei Amazon einen Tarifvertrag zu den Konditionen des Einzelhandels erzwingen. Amazon lehnt das ab. Der Konzern sieht sich selbst als Logistiker. Die Bezahlung in den deutschen Versandlagern liege am oberen Ende dessen, was in der Logistik-Branche üblich sei. Verdi ruft seit 2013 immer wieder zu Ausständen auf.

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