Pilotenstreik Lufthansa-Vorstand drängt auf eine Schlichtung

Mitten im Streik bei der Lufthansa wendet sich der Vorstand der Airline direkt an die Piloten. Der direkte Schaden belaufe sich schon auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Doch noch bleibt die Pilotenvereinigung hart.

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Die Piloten fordern eine rückwirkende Lohnerhöhung von 3,7 Prozent pro Jahr. Quelle: dpa

Frankfurt Die Lufthansa richtet sich mitten im Drei-Tage-Streik der Pilotenvereinigung Cockpit an die Flugzeugführer. „Ich appelliere an die Piloten, Cockpit unter Druck zu setzen, damit wir an den Verhandlungstisch kommen”, sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister am Donnerstag. Er plädiere für eine Schlichtung. Die Kosten des Streiks seien hoch. Der direkte Schaden aus den ersten beiden Streiktagen belaufe sich für die Airline auf etwa 20 Millionen Euro. „Wir haben nicht nur einen akuten Schaden, sondern merken in den mittelfristigen Buchungszahlen, dass sich das Buchungsverhalten ändert”, sagte der Manager.

Cockpit bestreikt die größte deutsche Fluglinie seit Mittwoch für drei Tage. Allein für Donnerstag strich die Airline gut 900 Flüge, nachdem bereits am Mittwoch rund 880 Verbindungen ausgefallen waren. Für Freitag forderte die Gewerkschaft alle Kurzstrecken-Piloten dazu auf, die Arbeit niederzulegen.

Die Gewerkschaft fordert rückwirkend ab 2012 eine Lohnerhöhung von 3,7 Prozent im Jahr. Die Lufthansa bietet 2,5 Prozent über eine Laufzeit von gut sechs Jahren. Es ist der 14. Streik in der seit April 2014 schwelenden Tarifauseinandersetzung zwischen der Pilotengewerkschaft und der größten deutschen Airline. „Die Ausgangslage ist, dass wir deutlich mehr zahlen als die Konkurrenz”, sagte Hohmeister. So gesehen müsste der Konzern eigentlich ein dickes Minus fordern. „Es ist klar, wer sich bewegen muss.” Doch verfolge Cockpit offenbar noch andere Interessen.

Unterdessen forderte der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende Michael Fuchs ein Gesetz zur Zwangsschlichtung. „Es kann nicht sein, dass ein paar Piloten immer wieder Hunderttausende in Geiselhaft nehmen”, sagte er der „Bild”-Zeitung.

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