Tarifauseinandersetzungen Lufthansa zeigt sich unnachgiebig

Die Tarifverhandlungen bei der Lufthansa sind festgefahren. Die Finanzchefin gibt sich weiterhin hart: „Wir sind bereit für neue Streiks, notfalls auch der Piloten, wenn wir dadurch unsere langfristigen Ziele erreichen.“

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Bleibt die Lufthansa-Flotte bald wieder am Boden? Neue Streiks sind nicht ausgeschlossen. Quelle: ap

New York Die Deutsche Lufthansa zeigt sich in der laufenden Tarifauseinandersetzung unnachgiebig. „Wir sind bereit für neue Streiks, notfalls auch der Piloten, wenn wir dadurch unsere langfristigen Ziele erreichen“, sagte Finanzchefin Simone Menne am Montag in New York. Die Fluggesellschaft hat von den Arbeitnehmern Nullrunden und längere Arbeitszeiten als Beitrag zum laufenden Sparprogramm gefordert.

„Wir würden nicht wegen kurzfristiger Harmonie unser langfristiges Wachstum aufs Spiel setzen“, unterstrich Menne vor Journalisten. Das Unternehmen brauche mehr Flexibilität. Die genauen Kosten des Streiks in der vergangenen Woche konnte sie noch nicht beziffern. Beim dreitägigen Ausstand der Flugbegleiter im vergangenen Jahr seien es 33 Millionen Euro gewesen.

Am Donnerstag hatte es an mehreren deutschen Flughäfen Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi gegeben, vor allem an der Lufthansa-Basis Frankfurt. Hunderte Flüge fielen aus. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen für rund 33 000 Mitarbeiter vor allem aus den Technik- und Servicesparten. Die Gewerkschaft verlangt 5,2 Prozent mehr Geld und Kündigungsschutz.

Finanzchefin Simone Menne würde sich zudem über ein weiteres weibliches Vorstandsmitglied freuen. „Ja, das wäre sehr nett“, sagte sie am Montag in New York. „Es ist immer gut, eine gesunde Mischung zu haben.“ Das eröffne neue Denkweisen. Sie habe in ihrer Karriere allzu oft an „langen Tischen mit lauter Männern“ gesessen.

Am Wochenende hatte „Der Spiegel“ berichtet, dass die ehemalige Bahnmanagerin Bettina Volkens in der engeren Wahl als Personalvorstand bei der Fluggesellschaft sei. Amtsinhaber Stefan Lauer scheidet zur Jahresmitte aus.

Menne sprach sich zudem für einen ausländischen Manager im Führungsgremium der Lufthansa aus. „Wir wollen ein globaler Spieler sein, da wäre es auch gut, internationale Denke an Bord zu haben.“ Menne selbst ist seit Juli vergangenen Jahres für die Finanzen zuständig und als Frau eine Ausnahme in den Vorständen der großen deutschen Konzerne.

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