Gucci und Prada hinterm Bauzaun: Am Berliner KaDeWe hat ein groß angelegter Umbau begonnen. Wer in einigen Jahren das Luxuskaufhaus besucht, wird es kaum wieder erkennen. Schon streifen Arbeiter mit Werkzeugkisten über Marmorböden, auf dem Gehweg stehen Gerüste, Trennscheiben kreischen. Auch im Oberpollinger in München und im Hamburger Alsterhaus werden Millionen verbaut.
Die über hundert Jahre alten Warenhäuser setzen zum Befreiungsschlag an: gegen die wachsende Konkurrenz aus Einkaufszentren, Filialisten und Online-Handel - für die Edelhäuser sind es dieselben Gegner, die den normalen Warenhäusern seit Jahren das Wasser abgraben. Experten erwarten, dass vor allem in kleinen Städten Warenhäuser verschwinden.
Abgesägte Stahlträger ragen aus der Fassade des KaDeWe. Darunter ziehen Stadtführer Handzettel aus Umhängetaschen. Sie locken die vielen Touristen, für die ein Gang in das traditionsreiche Warenhaus zum Berlin-Programm gehört. Auf den Gängen der Luxusabteilung zwischen Rolex und Louis Vuitton schlendern Russen mit Sonnenbrillen und Araberinnen mit Vollschleier. Im KaDeWe bekommt man Füllhalter für 10.000 Euro, aber auch Staubsaugerbeutel.
Die erfolgreichsten deutschen Luxus-Marken
Unternehmen: Talbot Runhof
Branche: Damenmode
Rang 2014: nicht vorhanden, da Neueinsteiger
Zum Ranking: Das Ranking der Markenbewerter von „Brand Networks“ und „Biesalski und Company“ zeigt die erfolgreichsten deutschen Unternehmen im Luxussegment. In ihrer Studie interviewten die Autoren über 180 Branchenexperten aus Einkauf, Handel und Fachpresse. Untersucht wurden Kriterien wie Bekanntheit, Perfektion, Design oder der Preisabstand der jeweiligen Marke zum Mittelfeld.
Doppelplatzierung, da gleiche Punktzahl:
Unternehmen: Schloss Elmau
Branche: Hotel
Rang 2014: 26
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Unternehmen: Dornbracht
Branche: Armaturen
Rang 2014: 21
Unternehmen: Interlübke
Branche: Wohnmöbel
Rang 2014: 20
Unternehmen: Occhio
Branche: Beleuchtung
Rang 2014: 22
Unternehmen: Nomos
Branche: Uhren
Rang 2014: 35
Unternehmen: Cor
Branche: Wohnmöbel
Rang 2014: 15
Unternehmen: Wempe
Branche: Schmuck und Uhren
Rang 2014: 25
Unternehmen: Walter Knoll
Branche: Wohnmöbel
Rang 2014: nicht vorhanden, da Neueinsteiger
Unternehmen: Robbe & Berking
Branche: Besteck
Rang 2014: 18
Unternehmen: Montblanc
Branche: Schreibgeräte
Rang 2014: 19
Doppelplatzierung, da gleiche Punktzahl
Unternehmen: Thonet
Branche: Wohnmöbel
Rang 2014: 13
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Unternehmen: Dedon
Branche: Gartenmöbel
Rang 2014: 14
Unternehmen: Iris von Arnim
Branche: Damen- und Herrenmode
Rang 2014: nicht vorhanden, da Neueinsteiger
Unternehmen: Wellendorff
Branche: Schmuck
Rang 2014: 16
Unternehmen: Meissen
Branche: Glas und Porzellan
Rang 2014: 10
Unternehmen: Jil Sander
Branche: Damen- und Herrenmode
Rang 2014: 17
Unternehmen: SieMatic
Branche: Küchenmöbel
Rang 2014: 12
Doppelplatzierung, da gleiche Punktzahl
Unternehmen: Leica
Branche: Foto/Optik
Rang 2014: 9
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Unternehmen: Poggenpohl
Branche: Küchenmöbel
Rang 2014: 11
Unternehmen: Schramm
Branche: Schlafmöbel
Rang 2014: nicht vorhanden, da Neueinsteiger
Unternehmen: Chronoswiss
Branche: Uhren
Rang 2014: 8
Unternehmen: T+A
Branche: Unterhaltungselektronik
Rang 2014: 7
Unternehmen: Gaggenau
Branche: Küchengeräte
Rang 2014: 6
Unternehmen: Jan Kath
Branche: Interieur
Rang 2014: nicht vorhanden, da Neueinsteiger
Unternehmen: Bulthaup
Branche: Küchenmöbel
Rang 2014: 5
Unternehmen: Porsche
Branche: Automobil
Rang 2014: 3
Unternehmen: Burmester
Branche: Unterhaltungselektronik
Rang 2014: 4
Unternehmen: Glashütte Original
Branche: Uhren
Rang 2014: 2
Unternehmen: A. Lange und Söhne
Branche: Uhren
Rang 2014: 1
„Cities change - so do we“, steht auf weißen Gipskarton-Wänden, die die im Haus verteilten Baustellen verdecken. Trotz Umbaus wird weiter verkauft, auch dann noch, wenn der Komplex neu aufgeteilt wird. Vier Kaufhäuser unter einem Dach sollen in den nächsten Jahren entstehen, mit Dachgarten und Fahrstühlen an der Fassade.
1907, als das Kaufhaus des Westens (KaDeWe) öffnete, begann die Blütezeit der Warenhäuser in Deutschland - heute nennen Marktforscher sie „behäbige alte Damen“. Längst haben Markenartikler wie Boss und Gerry Weber eigene Geschäfte. Auf langen hellen Holztischen stehen im KaDeWe Notebooks von Apple. Doch ein paar Schritte weiter, im Apple Store am Ku'Damm, sieht es genauso aus - nur viel größer, warum also noch ins Warenhaus?
Es sei mehr als ein Ort des Einkaufens, heißt es bei der KaDeWe-Gruppe, die nach der Herauslösung aus dem Karstadt-Konzern inzwischen Eigentümer in Bangkok und Wien hat, die Central Group und die Signa Holding. „Unsere Department Stores sind große Erlebniswelten“, sagt Vorstandschef André Maeder.