Absage für Bayer und BASF Syngenta baggert an DuPont

Syngenta will die Agrarchemiebranche durchwirbeln. Die Schweizer streben eine Partnerschaft mit dem US-Rivalen DuPont an. Möglichen Kooperationen mit deutschen Unternehmen erteilt der Konzern eine Absage.

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Der Agrochemiekonzern will in der Branche ganz vorne mitmischen. Quelle: Reuters

Zürich Der Schweizer Syngenta-Konzern will bei der Neuordnung der Agrarchemiebranche eine aktive Rolle spielen und sieht sich nicht als Übernahmeziel. Am sinnvollsten wäre wohl eine Partnerschaft mit dem US-Rivalen DuPont, ließ das Management des Konzerns aus Basel in einem Zeitungsinterview durchblicken. Zwar wollte sich Präsident Michel Demare nicht festlegen. „Wir sprechen mit allen“, sagte er dem „Tages-Anzeiger“ (Mittwochausgabe). Finanzchef John Ramsay deutete allerdings eine Präferenz an. „Wenn wir die Verträglichkeit unserer Produkte betrachten, so erreichen wir tatsächlich eine große Übereinstimmung mit DuPont.“ Mit keinem anderen Unternehmen habe Syngenta in den vergangenen Jahren enger zusammengearbeitet, ergänze Ramsey.

Verwaltungsratschef Demare ließ keinen Zweifel daran, dass Syngenta in der Branche ganz vorne mitmischen will. „Unser Ziel ist klar. Wir wollen Nummer eins oder Nummer zwei der Branche sein.“ Er wäre überrascht, wenn es in der Branche im nächsten halben Jahr nicht zu einer Transaktion käme. Syngenta wolle dabei eine aktive Rolle spielen. „Infrage kommen für uns Übernahmen, Joint Ventures oder Teilverkäufe.“ Eine Absage erteilte Demare möglichen Partnerschaften mit den deutschen Konzernen Bayer und BASF : „Wir ziehen andere Player vor.“ Der chinesische Rivale ChemChina, dem jüngst Interesse an dem Schweizer Konzern nachgesagt wurde , kam nicht zur Sprache.

Die Branche steht angesichts fallender Getreidepreise unter Druck und leidet unter schwächelnden Geschäften in Lateinamerika. Ende August hatte der US-Genpflanzen- und Saatgut-Produzent Monsanto ein 47 Milliarden Dollar schweres Angebot für Syngenta nach hartnäckigem Widerstand des Managements der Schweizer zurückgezogen. Einen möglichen neuen Anlauf der Amerikaner, den Monsanto-Präsident Brett Begemann jüngst ins Spiel gebracht hatte, würde Syngenta ernsthaft prüfen, versicherte Demare.

Die Syngenta-Aktien lagen gegen Mittag 1,6 Prozent im Plus. Syngenta sei der einzige börsennotierte reine Agrochemiekonzern, urteilten die Analysten der Zürcher Kantonalbank (ZKB). „Damit ist der Schweizer Agrokonzern ein leichterer Spielball im anstehenden Konsolidierungsprozess als die Agrobereiche der anderen Hauptwettbewerber, die in einen größeren Konzern integriert sind.“

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