Autozulieferer Starker Euro drückt Umsatz bei Michelin

Die Euro-Stärke hat dem französischen Reifenhersteller Michelin im ersten Quartal Umsatz gekostet. Die Erlöse sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,4 Prozent gesunken – obwohl mehr Reifen verkauft wurden.

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Das Michelin-Männchen: Der starke Euro beschert dem Autozulieferer einen Umsatzrückgang (Symbolbild). Quelle: dpa

Paris Der starke Euro und Währungsturbulenzen in Ländern wie Brasilien und Argentinien setzen dem französischen Conti-Rivalen Michelin weiter zu. Der Umsatz sei im ersten Quartal um knapp drei Prozent auf 4,76 Milliarden Euro gesunken, obwohl mehr Reifen verkauft worden seien, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Auch der scharfe Preiswettbewerb habe dazu beigetragen. An seinen Prognosen für das Gesamtjahr hielt Michelin aber fest.

Conti aus Hannover hatte Anfang März erklärt, im ersten Quartal einen Umsatzzuwachs von drei bis vier Prozent zu erwarten, obwohl die ungünstige Wechselkurs-Entwicklung das Wachstum um bis zu vier Prozentpunkte bremse. Quartalszahlen will Conti am 6. Mai vorlegen. Der finnische Rivale Nokian Renkaat hatte Anfang April wegen schwächerer Geschäfte in seinem Hauptmarkt Russland seine Prognose gekappt.

Michelin erklärte, die Euro-Stärke zu den Landeswährungen etwa in den USA. Kanada, Brasilien, Australien, Russland, der Türkei, Argentinien und Südafrika habe zu Belastungen im Volumen von 232 Millionen Euro geführt. Das habe durch einen Anstieg des Absatzes von 3,4 Prozent nicht ausgeglichen werden können. Generell hätten sich in Europa die Märkte mit Ausnahme des Ostens erholt.

Der Umsatz mit PKW-Reifen lag mit 2,52 Milliarden Euro ebenso leicht unter dem Vorjahreswert wie im LKW-Geschäft mit 1,46 Milliarden Euro. Der Erlös mit Spezial-Reifen, etwa für Fahrzeuge in der Minenindustrie und der Landwirtschaft, sank um fünf Prozent auf 775 Millionen Euro.

Schon im Schlussquartal 2013 hatte Michelin berichtet, in Europa machten dem Konzern Preisnachlässe angesichts der schwächelnden Nachfrage zu schaffen. In Schwellenländern waren die Wechselkurse eingebrochen, weil Investoren mit dem absehbaren Ende der lockeren US-Geldpolitik ihr Kapital abzogen.

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