Frankfurt Die milliardenschwere Übernahme des US-Autozulieferers TRW bringt ZF Friedrichshafen in diesem Jahr in neue Dimensionen. Der Umsatz werde auf 29 bis 30 (Vorjahr: 18,4) Milliarden Euro steigen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Friedrichshafen mit. Im Frühjahr war noch von einem Umsatz von mindestens 30 Milliarden die Rede gewesen. Seither hat sich aber die Autokonjunktur in China deutlich eingetrübt. Die Umsätze von TRW fließen seit Mitte Mai in das Zahlenwerk ein. Die Umsatzrendite vor Steuern und Zinsen (Ebit-Marge) soll bei rund fünf Prozent liegen. Das wäre ein operativer Gewinn von rund 1,5 (1,1) Milliarden Euro.
Im ersten Halbjahr profitierte ZF vom Verkauf seiner 50-Prozent-Beteiligung am Gemeinschaftsunternehmen ZF Lenksysteme an den Partner Robert Bosch. Das ließ das Ebit auf 857 (454) Millionen Euro hochschnellen. Der Umsatz kletterte auf 12,2 Milliarden Euro, 2,0 Milliarden steuerte TRW bei. Auch ohne die TRW-Umsätze wäre der Umsatz um elf Prozent gestiegen. Dabei kamen dem Stiftungskonzern aber Währungseffekte zugute. Bereinigt um diesen Effekt hätte der Umsatz nur um drei Prozent zugelegt.
Für die Integration von TRW nimmt sich ZF drei bis fünf Jahre Zeit. „Den partnerschaftlichen Geist sowie die konstruktive Atmosphäre und Zusammenarbeit sehe ich als Beleg, dass die eingeschlagene Richtung stimmt“, sagte Vorstandschef Stefan Sommer.