China Top-Manager nach Korruptionsvorwürfen gefeuert

Nachdem Chinas Präsident Bestechlichkeit in Partei und Wirtschaft zum Schwerpunkt gemacht hat, präsentiert er einen prominenten Fang aus der Wirtschaft. Derweil steigt das Land zum größten Automarkt der Welt auf.

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Der Abendverkehr in Peking. Das Land hat die meisten Auto-Milliardäre der Welt. Quelle: dpa

Peking Chinas Führung kann in ihrem Feldzug gegen die Korruption einen weiteren prominenten Fang aus der Wirtschaft präsentieren. Der Vorstandsvorsitzende des mächtigen staatseigenen Mischkonzerns China Resources, Song Lin, hat seinen Posten verloren, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Samstag meldete. Sie berief sich auf Angaben aus dem Zentralkomitee der Kommunistischen Partei. Begründet wird der Rausschmiss demnach mit dem Verdacht „ernsthafter Disziplin- und Gesetzesverstöße“. So werden im Parteijargon Korruptionsvergehen bezeichnet.

Bereits am Donnerstag hatten behördliche Ermittlungen gegen Song begonnen. Angestoßen wurden sie durch Äußerungen eines Journalisten, der dem Top-Manager öffentlich Geldwäsche vorwarf. Song hatte dies energisch zurückgewiesen. China Resources ist eine Holdinggesellschaft, die eine große Gruppe von Unternehmen unterschiedlicher Branchen wie Energieerzeugung, Immobilienindustrie und Einzelhandel zusammenfasst.

Der chinesische Präsident Xi Jinping hat den Kampf gegen Bestechlichkeit in Partei und Wirtschaft zu einem Schwerpunkt seiner politischen Agenda erklärt. Er versprach, mit gleicher Härte gegen Spitzenkräfte („Tiger“) wie gegen kleinere Funktionäre („Fliegen“) vorzugehen.

Derweil berichtet das Hurun-Magazin in Shanghai: China hat die meisten Auto-Milliardäre der Welt. Auf der Liste der 45 Milliardäre der Autobranche aus 13 Ländern gibt es allein elf Chinesen, wie aus dem Bericht des Hurun-Magazins in Shanghai zur Pekinger Automesse hervorgeht, die an diesem Sonntag beginnt. Deutschland und die USA kommen zusammen nur auf acht Auto-Milliardäre, allerdings stehen die drei BMW-Erben Susanne Klatten sowie Stefan und Johanna Quandt gefolgt vom indischen Tata-Chef Pallonji Mistry an der Spitze der globalen Liste.

Der Aufstieg Chinas zum größten Automarkt der Welt hat den Chinesen Wei Jianjun, Chef der größten privaten chinesischen Autogruppe Great Wall Motors, an die Spitze der chinesischen Automilliardäre und auf den fünften Platz weltweit gebracht. Auf Platz Zwei der chinesischen Liste steht Lu Guanqiu und seine Familie, die mit der Wanxiang Gruppe als Zulieferer ihr Vermögen gemacht haben.

Wang Chuanfu des chinesischen Autobauers BYD (Build Your Dreams), der mit Daimler beim Elektroauto Denza kooperieren, sowie Li Shufu von Geely, die die schwedische Traditionsmarke Volvo gekauft haben, zählen auch zu den reichsten Autobossen in China. „Ich bin überrascht, dass Chinas Milliardäre in der weltweiten Autoindustrie führend sind“, sagte Rupert Hoogewerf, der die Liste zusammenstellt.

Einen steilen Aufstieg in die weltweite Milliardärs-Gruppe hat der Amerikaner Elon Musk von Tesla Motors, dem US-Hersteller von Elektro-Autos und -Antriebssystemen, hingelegt.

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