„DriveNow“ BMW will Carsharing-Angebot kräftig ausbauen

Drei Jahre läuft BMWs „DriveNow“ erst, aber es schreibt schon schwarze Zahlen. Es läuft schon in fünf deutschen Städten und San Francisco – nun sind rund 25 weitere Städte in Europa und den USA geplant.

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Elektroautos in Berlin am Potsdamer Platz: BMW will expandieren, Daimler hatte zuletzt Rückschläge hinzunehmen. Quelle: dpa

Hamburg BMW verdient drei Jahre nach dem Start mit der Kurzzeitvermietung von Autos bereits Geld und weitet sein Angebot nun kräftig aus. Das Carsharing-Modell „DriveNow“ habe die Gewinnschwelle erreicht, zitierte die Onlineausgabe der Branchenzeitung „Automobilwoche“ BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson am Mittwoch. Laut BMW zählte das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Autovermieter Sixt Ende März 255.000 Kunden und hat die Nutzerzahl damit binnen Jahresfrist fast verdreifacht. DriveNow war im Sommer 2011 in München gestartet und ist mittlerweile auch in Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und San Francisco vertreten. „Wir prüfen derzeit die Ausweitung auf weitere Großstädte“, sagte ein Sprecher. In Europa seien weitere zehn bis 15 Städte geplant, in den USA etwa zehn.

Auch Daimler bietet Carsharing an. Die Stuttgarter mussten jüngst allerdings erkennen, dass das Modell „Car2Go“ nicht überall ein Renner ist. In Großbritannien wurde der Dienst mit der zeitweisen Nutzung des Stadtflitzers Smart Ende Mai eingestellt, weil sich nicht genug Kunden dafür interessierten. Neben zu geringer Nachfrage trieben auch administrative Hürden das Unternehmen zur Aufgabe des Angebots in einigen Londoner Stadteilen und in Birmingham. Die Zahl der Kunden lag in Großbritannien nicht mal bei 10.000. In Italien und Deutschland kann Daimler die Menschen in Großstädten leichter von dem Mietmodell begeistern. Innerhalb von zehn Monaten meldeten sich in Rom und Mailand insgesamt 110.000 Nutzer an. In Deutschland können Smarts – und demnächst auch die größere B-Klasse – in sieben Städten gebucht werden. Mit jeweils 70.000 wohnen die meisten Kunden in Berlin und Hamburg.

Das vor fünf Jahren gestartete Mietmodell ist ein wichtiger Vermarktungskanal für den Kleinwagen Smart, der in diesem Jahr runderneuert wird und auch wieder als Viersitzer kommt. Weltweit wird car2go in 25 Städten angeboten und hat 750.000 registrierte Nutzer. Auf weitaus weniger Kunden kommt Volkswagen mit seinem Carsharing-Angebot „Quicar“, das auf den Großraum Hannover beschränkt ist. Zuletzt zählten die Wolfsburger dort 10.500 Nutzer, gut 2000 mehr als vor Jahresfrist.

Der Trend ist jedoch klar: Immer mehr junge Leute in westlichen Industriestaaten verzichten in Großstädten auf einen eigenen Wagen. Sie leihen sich lieber einen fahrbaren Untersatz, wenn sie einen brauchen. Die Zahl der Autobesitzer im Alter zwischen 18 und 29 Jahren ist in den vergangenen Jahren in Deutschland stetig gesunken.

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