Berlin Die Bundesnetzagentur geht von einem drastischen Rückgang der Stromproduktion aus Braunkohle in den nächsten zehn Jahren aus. Nur etwa die Hälfte der Anlagen würden in zehn Jahren noch in Betrieb sein, geht aus Szenarien der Behörde hervor, die Reuters am Montag vorlagen. Über 40 Anlagen, zumeist von RWE und Vattenfall, würden demnach stillgelegt.
Die Behörde analysiert die Zukunft des deutschen Kraftwerksparks, um auf dieser Basis den nötigen Ausbau der Netze im Zuge der Energiewende planen zu können. Braunkohlekraftwerke produzieren vergleichsweise günstig, sodass sie trotz gesunkener Strompreise in den vergangenen Jahren überwiegend als profitabel galten und viel für den Export von Elektrizität erzeugten.
Die Netzagentur berücksichtigt in ihrer Prognose nun aber auch den Beschluss der Bundesregierung, den Kohlendioxid-Ausstoß (CO2) des Kraftwerksparks um zusätzlich 22 Millionen Tonnen bis 2020 zu drücken. Zwar sollen die Energieversorger selbst entscheiden können, wie sie die Einsparungen umsetzen.
Da aber Braunkohlekraftwerke besonders viel CO2 ausstoßen, erwartet die Behörde offenkundig, dass vor allem diese Anlagen vom Netz genommen werden. Vor allem für Vattenfall dürfte diese Einschätzung problematisch sein, da der Konzern seine in Ostdeutschland gelegenen Braunkohlekraftwerke noch in diesem Jahr verkaufen will.