Kooperation mit Gazprom BASF am Ausbau der Nord-Stream-Pipeline beteiligt

Die Pipeline Nord Stream soll russisches Gas nach Deutschland transportieren. Wintershall ist mit 15,5 Prozent an zwei Stränge beteiligt. Nun hilft die BASF-Tochter auch beim Ausbau des Projektes – trotz Ukraine-Krise.

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BASF ist der vierte westliche Konzern, der sich dem Projekt anschließt. Bislang hatten dies bereits E.ON, Shell und die österreichische OMV angekündigt. Quelle: dpa

Wien Trotz der weiter schwelenden Ukraine-Krise will sich die BASF -Tochter Wintershall am Ausbau der Gaspipeline Nord Stream beteiligen. Eine entsprechende Absichtserklärung mit dem russischen Monopolisten Gazprom habe das Unternehmen am Freitag unterzeichnet, teilte der Ludwigshafener Konzern mit. Die zwei weiteren Pipelinestränge durch die Ostsee sollen bis zu 55 Milliarden Kubikmeter russisches Gas nach Deutschland transportieren und die Abhängigkeit von der Ukraine als Transitland reduzieren.

BASF ist der vierte westliche Konzern, der sich dem Projekt anschließt. Bislang hatten dies bereits E.ON, Shell und die österreichische OMV angekündigt. An den bestehenden zwei Strängen der Nord-Stream-Pipeline ist die BASF-Tochter Wintershall mit 15,5 Prozent beteiligt. Sie sind seit Oktober 2012 in Betrieb.

BASF-Vorstandsmitglied Hans-Ulrich Engel bezeichnete das Vorhaben als „wichtiges Infrastrukturprojekt“. Der Chemiekonzern arbeite bereits seit mehr als 20 Jahren mit Gazprom beim Bau von Leitungen nach Europa zusammen. Zuletzt wurde die langjährige Zusammenarbeit mit den Russen jedoch durch die Ukraine-Krise überschattet: Ende 2014 war ein milliardenschwerer Anteilstausch zwischen BASF und Gazprom geplatzt. Der deutsche Konzern hatte das mit dem schwierigen politischen Umfeld begründet. Bei dem Deal sollte BASF mehr Anteile an großen Erdgasfeldern in Sibirien erhalten und im Gegenzug das deutsche Gashandels- und Gasspeichergeschäft von Wintershall vollständig an Gazprom abgeben.

Es ist nicht das einzige Energieprojekt, das angesichts schwieriger Beziehungen zwischen Russland und Europa auf Eis gelegt wurde: Russland hatte auch den Bau der lange geplanten Pipeline South Stream abgesagt. Die Röhre sollte russisches Erdgas durch das Schwarze Meer und unter Umgehung der Ukraine durch Südosteuropa bis nach Österreich liefern. Danach hatte Russland eine neue Verbindung durch die Türkei ins Auge gefasst.

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