Linde und Praxair IG Metall will sich für Belegschaft einsetzen

Die IG Metall plant, sich im Zuge der Fusionsverhandlungen zwischen Linde und Praxair für die Mitarbeiter der beiden Unternehmen einzusetzen. Der Gasehersteller Linde soll laut Gewerkschaft einem Pakt zugestimmt haben.

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Die IG Metall will sich für die Belegschaft in die Bresche werfen. Quelle: dpa

München Die IG Metall will sich im Zuge der Fusionsverhandlungen zwischen Linde und Praxair für die Belegschaft in die Bresche werfen. „Wir werden so viel retten wie zu retten ist“, sagte Bayerns Gewerkschaftschef Jürgen Wechsler zu Reuters. „Dabei geht es um Mitarbeiter, Standorte, Unternehmenssitz und Mitbestimmung.“

Linde habe mit den Arbeitnehmervertretern einen Pakt geschlossen, an den sich das Unternehmen in den Gesprächen zu halten habe. „Wir haben im Vorfeld jetzt eine weitreichende Vereinbarung hingekriegt. Dazu gehört auch, dass der Standort Dresden nicht geschlossen wird.“

Die neuerlichen Verhandlungen mit Praxair könnten Insidern zufolge noch vor Weihnachten abgeschlossen sein. Wechsler rechnet damit, dass sich anders als beim ersten Anlauf beide Seiten nun einigen werden. Es gebe starke Kräfte, die nun in diese Richtung wirkten, sagte Bayerns oberster Metallgewerkschafter.

Die Gewerkschaften IG BCE und IG Metall haben vereinbart, dass bei einer Fusion die vom früheren Linde-Chef Wolfgang Büchele vorgenommenen Einschnitte in Deutschland deutlich gemildert werden. Dazu gehört der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2021. Die Tarifbindung soll nach dem Zusammenschluss erhalten bleibe.

Unseren Informationen zufolge erwägt Linde, seine Anlagenbau-Sparte im Zuge des Zusammenschlusses abzuspalten. Denkbar sind laut Konzern-Insidern ein späterer Börsengang oder der Verkauf an einen strategischen Investor. Die Engineering-Division solle durch Aufträge auch von Praxair gestärkt werden, eine Schließung sei nicht geplant.

Der erste Anlauf einer Fusion war insbesondere an Standort- und Machtfragen gescheitert. Die Arbeitnehmervertreter hatten angesichts der Zugeständnisse der Amerikaner für eine Wiederaufnahme der Gespräche gestimmt. Der ausgeschiedene Linde-Chef Büchele wollte nach dem Abbruch des ersten Versuchs weltweit bis zu 4000 der 65.000 Stellen streichen.

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