Medizintechnikkonzern Yen-Verfall bereitet Carl Zeiss Meditec Sorgen

Der Kursverfall des japanischen Yen könnte den Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec stark belasten. Konzernchef Monz bekräftigt allerdings die Ziele für das laufende Geschäftsjahr.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Die Carl Zeiss Meditec AG hat ihren Firmensitz im thüringischen Jena. Quelle: dpa

Frankfurt Die anhaltende Kursschwäche asiatischer Währungen stimmt den Medizintechnikkonzern Carl Zeiss Meditec vorsichtiger. Dem auf Geräte zur Augenheilkunde spezialisierten Unternehmen macht im Asien-Geschäft vor allem der Kursrückgang der japanischen Landeswährung Yen zu schaffen. Japan ist einer der größten Medizintechnik-Märkte der Welt.

Zwar halte der Konzern an seinem operativen Renditeziel (Ebit-Marge) 2015 von 15 Prozent fest, teilte Carl Zeiss Meditec am Donnerstag in Jena mit. „Sollten die ungünstigen Wechselkurse anhalten, dann müssen wir eventuell etwas geduldiger sein“, sagte Konzernchef Ludwin Monz im Gespräch mit Reuters. „Hier muss sich an den Wechselkursen etwas verändern, sonst wird das eben sehr schwer.“ Die Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2013/14 bis Ende September bekräftigte Monz.

Die japanische Währung hat auf Jahressicht bis Ende Juni mehr als sieben Prozent zum Euro eingebüßt. Für japanische Medizintechnik-Rivalen ist die Yen-Schwäche zunehmend ein Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz aus Europa. Carl Zeiss Meditec erzielt etwa ein Drittel der Umsätze in Asien.

Die Tochter des Optoelektronik-Konzerns Carl Zeiss baute in den ersten neun Monaten ihres Geschäftsjahres ihren Umsatz um rund 3,8 Prozent auf rund 674 Millionen Euro aus. Währungsbereinigt wären es 7,3 Prozent gewesen. Der Betriebsgewinn (Ebit) nahm hingegen um 1,4 Prozent auf 92,1 Millionen Euro ab und auch die operative Rendite (Ebit-Marge) ging auf 13,7 (Vorjahreszeitraum: 14,4) Prozent zurück. Für das gesamte Geschäftsjahr 2013/14 erwartet Konzernchef Monz aber weiterhin ein Umsatzwachstum von 0,4 bis 3,7 Prozent auf 910 bis 940 Millionen Euro. Einen Ergebnisausblick veröffentlichte das Unternehmen nicht.

Der Hersteller von Augenlasern, künstlichen Linsen und Operationsmikroskopen will seine Geschäfte auch weiterhin durch Übernahmen voranbringen. „Die Finanzierung ist für uns nicht das begrenzende Element“, sagte Monz. Carl Zeiss Meditec schaue sich weiter um. Laut Finanzchef Christian Müller liegt die Eigenkapitalquote aktuell jenseits der 70 Prozent, zudem besitze der Konzern Finanzmittel von 275 Millionen Euro. Der Konzern hatte zu Jahresanfang die US-Firma Aaren Scientific übernommen, um das Geschäft mit Intraokularlinsen auszubauen. Zudem wurde der Vertrieb in der Türkei durch einen Zukauf erweitert.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%