Milliardenübernahme Valeant erhöht Angebot für Botox-Hersteller

Beim kanadischen Pharmakonzern Valeant herrscht Übernahmeeuphorie: Das Unternehmen will den Botox-Hersteller Allergan unbedingt aufkaufen und erhöht noch einmal das Angebot. Es geht um einen zweistelligen Milliardenbetrag.

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D Stammsitz von Valeant Pharmaceuticals in Montreal: Der Pharmariese will Botox in seine Angebotsliste aufnehmen. Quelle: ap

New York Der kanadische Pharmakonzern Valeant lässt im Ringen um die Übernahme des kalifornischen Botox-Herstellers Allergan nicht locker. In einem Brief an die Allergan-Führungsspitze erklärte sich Valeant-Chef Michael Pearson grundsätzlich bereit, sein Kaufangebot auf insgesamt rund 59 Milliarden Dollar aufzustocken. Bislang wollen die Kanadier 53,25 Milliarden Dollar in bar und in Aktien auf den Tisch legen. Das Allergan-Management wehrt sich allerdings bereits seit Monaten gegen den als unerwünscht eingestuften Vorstoß des Konzerns aus Quebec.

Valeant hatte sich mit dem Allergan-Großaktionär, dem Hedgefonds Pershing Square des Milliardärs William Ackman, verbündet und war im April mit seinem Übernahmeplan aus der Deckung gekommen. Seitdem versuchen beide Seiten die Allergan-Aktionäre auf ihre Seite zu ziehen.

In Reaktion auf den Brief erklärte Allergan, ein aufgestocktes Angebot sorgfältig prüfen und dann dazu Stellung nehmen zu wollen. Das Schreiben enthalte aber weder einen Hinweis auf einen höheren Umtauschpreis, noch werde gesagt, wie sich ein neues Angebot zusammensetzen werde. „Ich glaube, alles was wir heute gesehen haben, war ein Angebot zu verhandeln“, sagte Allergan-Chef David Pyott. Nach Ansicht der Allergan-Führung waren bislang alle Offerten von Valeant deutlich zu niedrig.

„Um es klar zu sagen, Valeant ist bereit, seine Offerte zu verbessern und Ihren Aktionären einen Wert von mindestens 200 Dollar je Aktie zu bieten“, erklärte Valeant-Chef Pearson in dem Brief. Bisher liegt der Wert des Kaufangebots bei 179 Dollar je Aktie. Spannend dürfte es in dem Übernahmekampf im Dezember werden. Allergan hat für den 18. Dezember eine außerordentliche Hauptversammlung anberaumt: Auf ihr sollen die Aktionäre des Unternehmens über das Vorhaben von Valeant beraten und entscheiden, ob die aktuelle Konzern-Führung ausgetauscht wird. Pershing Square will auf dem Treffen neue Allergan-Direktoren wählen lassen, die für eine Übernahme sind. Der Hedgefonds ist mit 9,72 Prozent der Anteile aktuell größter Aktionär von Allergan.

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