Mitsubishi US-Verkehrsaufsicht nimmt Japaner ins Visier

Nach der Manipulation von Verbrauchstest bei Mitsubishi-Autos knöpfen sich die US-Behörden die Japaner vor. Weitere Modelle könnten außerdem betroffen sein. Die Aktie geht erneut in den freien Fall.

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Der japanische Autobauer hat zugegeben, Abgastests manipuliert zu haben. Quelle: dpa

Tokio Die US-Verkehrsaufsicht nimmt im Skandal um geschönte Verbrauchswerte den japanischen Autobauer Mitsubishi Motors unter die Lupe. Die Behörde NHTSA teilte am Freitag mit, den Pkw-Hersteller um Informationen über Fahrzeuge gebeten zu haben, die in den USA verkauft worden seien. Weitere Angaben machte die NHTSA zunächst nicht. Sieben Monate nach Bekanntwerden des Abgasskandals bei Volkswagen hatte Mitsubishi am Mittwoch Tricks bei Tests zum Treibstoffverbrauch eingeräumt. Es geht um 625.000 Kleinwagen für den japanischen Markt, die meisten davon wurden für Nissan gebaut.

Mitsubishi hatte bereits angekündigt, auch Modelle zu prüfen, die für die Auslandsmärkte produziert wurden. Der Konzern baut etwa eine Million Autos im Jahr und wirbt unter anderem mit umweltfreundlichen Motoren. Analysten von JP Morgan schätzen, der Skandal könne Mitsubishi mindestens 400 Millionen Euro kosten – zusätzlich zum Vertrauensverlust.

Einem Bericht der Zeitung „Sankei“ zufolge könnte Mitsubishi die Verbrauchswerte bei weiteren Modellen wie Elektrofahrzeugen manipuliert haben. Der Autobauer erklärte am Freitag, den Medienbericht prüfen zu wollen. Das japanische Verkehrsministerium teilte mit, dass Mitsubishi über einen Rückkauf der betroffenen Autos nachdenken sollte.

Die Mitsubishi-Motors-Aktie setzte am Freitag ihre Talfahrt an der Tokioter Börse mit einem Minus von 13 Prozent fort.

Das amerikanische Justizministerium forderte den Stuttgarter Autobauer Daimler auf, den Zertifizierungsprozess in Bezug auf Abgasemissionen zu untersuchen.

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