Nach Reaktor-Unglück Japanischer AKW-Betreiber bemüht sich um Staatshilfe

Japans Atomausstieg treibt einen zweiten AKW-Betreiber in die Enge: Neben dem Katrastrophen-AKW Tepco bemüht sich nun auch Hokkaido Electric Power um staatliche Finanzhilfen. Derweil prüft Japan ihre Sicherheit.

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Das Atomkraftwerk Hokkaido Electric Power in Japan. Der Regionalversorger wird wahrscheinlich das dritte Jahr in Folge Verluste einfahren. Quelle: dpa

Tokio Japans Atomausstieg in Folge des Reaktor-Unglücks von Fukushima treibt einen zweiten AKW-Betreiber in die Enge. Nach dem Betreiber des Katastrophen-Akw Tepco bemüht sich nun auch Hokkaido Electric Power um staatliche Finanzhilfen, wie am Dienstag ein Unternehmenssprecher erklärte. Ein offizieller Antrag sei aber noch nicht gestellt worden. Japanischen Medienberichten zufolge soll der Regionalversorger das staatliche Rettungspaket erhalten. Tepco musste bereits 2012 wegen der Havarie in Fukushima in Folge eines Erdbebens und Tsunami vom Staat aufgefangen werden. Aufgrund der vorübergehenden Abschaltung von Atomkraftwerken stecken in Japan mehrere AKW-Betreiber in finanziellen Schwierigkeiten.

Einem Insider zufolge will Hokkaido Electric der staatlichen japanischen Entwicklungsbank Aktien für umgerechnet rund 350 Millionen Euro verkaufen. Der Regionalversorger wird voraussichtlich das dritte Jahr in Folge Verluste einfahren. Damit wird es für das Unternehmen äußerst schwierig, weitere Kredite zu bekommen. In Japan sind zur Zeit alle 48 Nuklear-Reaktoren stillgelegt, um ihre Sicherheit zu überprüfen. Wann die Reaktoren wieder ans Netz gehen sollen, ist offen. Atom-Konzerne müssen deshalb mehr Geld für alternative Energieerzeugung ausgeben. Die meisten Gesellschaften haben deshalb ihre Strompreise angehoben.

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