Opel-Chef Neumann weist Abgas-Vorwürfe scharf zurück

Opel-Chef Karl-Thomas Neumann hat die Manipulationsvorwürfe gegen sein Unternehmen persönlich zurückgewiesen. Er bezeichnete die Anschuldigungen als „irreführende, übermäßige Vereinfachungen und Fehlinterpretationen“.

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Der Opel-Chef hat die Manipulationsvorwürfe gegen sein Unternehmen zurückgewiesen. Quelle: dpa

Rüsselsheim Mit scharfen Worten hat Opel-Chef Karl-Thomas Neumann Vorwürfe der Abgasmanipulation zurückgewiesen. „Diese Anschuldigungen sind falsch“, hieß es in einer Stellungnahme, die der Autobauer am Dienstag verschickte. Die Deutsche Umwelthilfe, das ARD-Magazin „Monitor“ und „Der Spiegel“ hatten vergangene Woche berichtet, bei Opel-Modellen werde die Abgasreinigung häufig gezielt ausgeschaltet, ohne dass dies technisch nötig wäre.

Der Hersteller wies die Vorwürfe zurück. Die Anschuldigungen, die auf den Funden eines Hackers basierten, seien "irreführende, übermäßige Vereinfachungen und Fehlinterpretationen der komplexen Zusammenhänge eines modernen Diesel-Abgasreinigungssystems", teilte Neumann jetzt mit. Opel bezweifelt die Qualität der Ergebnisse.

„Wir bei Opel setzen keine illegale Software ein“, bekräftigte der Opel-Chef. „Unsere Motoren entsprechen den gesetzlichen Vorschriften.“ Opel gehe davon aus, "dass auch die Behörden das so sehen". Nach den Medienberichten über angebliche Abgasmanipulationen hatte das Bundesverkehrsministerium Opel vorgeladen. Die in der VW-Affäre eingerichtete Untersuchungskommission soll die Vorwürfe prüfen.

Opel-Chef Neumann erklärte, sein Haus habe dem Kraftfahrtbundesamt bereits im Oktober 2015 alle Details rund um die Motor-Software, -Einstellungen oder Emissionsstrategie zur Verfügung gestellt. „Weitere Informationen werden wir veröffentlichen, nachdem wir mit den Behörden Rücksprache gehalten haben.“

Die Deutsche Umwelthilfe, „Monitor“ und „Spiegel“ hätten Opel die Methoden und Protokolle ihrer Testaktivitäten noch nicht zur Verfügung gestellt, „deshalb kann das Unternehmen diesen Teil der Behauptungen nicht überprüfen“, hieß es in der Mitteilung weiter. „Aufgrund unserer eigenen sowie unabhängiger Messungen – und den bisherigen Erfahrungen mit den von der Deutschen Umwelthilfe veröffentlichten Experimenten – glauben wir aber nach wie vor nicht, dass diese neuen Ergebnisse objektiv und wissenschaftlich fundiert sind.“

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