Thyssen-Krupp Betriebsräte protestieren gegen Stahlfusion

Thyssen-Krupps Betriebsrat wehrt sich gegen eine mögliche Fusion mit Tata Steel: Der Zusammenschluss sei nicht notwendig – und zudem riskant. Der Konzernchef hatte sich zuvor für Fusionen ausgesprochen.

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Für den 31. August hat die IG Metall die Beschäftigten zu einer Demonstration vor der Hauptverwaltung der Stahlsparte in Duisburg aufgerufen. Quelle: Reuters

Duisburg Die Arbeitnehmervertreter von Thyssen-Krupp machen gegen die Überlegungen für eine Stahlfusion mit Tata Steel mobil. „Wir sehen die Notwendigkeit einer Fusion nicht“, sagte Stahlbetriebsratschef Günter Back am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters.

Vorstandschef Heinrich Hiesinger habe bislang keine klare Begründung dafür gegeben. Auch habe er nicht über die Risiken aufgeklärt. „Man holt sich womöglich jemanden ins Haus, der nicht die Performance hat wie die Thyssen-Krupp Steel Europe AG. Die waren im letzten Geschäftsjahr grottenschlecht.“

Back äußerte sich im Anschluss an eine Konferenz von rund 250 Betriebsräten der Stahlsparte in Duisburg. Zu dem Treffen der Betriebsräte am Freitag war auch Stahlchef Andreas Goss geladen. Dieser hat angekündigt, die Kosten weiter zu senken. Goss wollte sich im Anschluss zunächst nicht äußern. „Der Vorstand ist nebulös geblieben. Er hat keine der substanziellen Fragen beantwortet“, sagte Back. „Wir haben alles Recht dazu, von der Vorstellung des Vorstands heute enttäuscht und richtig sauer zu sein.“

Thyssen-Krupp-Konzernchef Hiesinger hat sich für Zusammenschlüsse in der von Überkapazitäten, Billigimporten und Preisdruck gebeutelten Schwerindustrie ausgesprochen. Im vergangenen Quartal war der operative Gewinn der Stahlsparte auf 91 von 166 Millionen Euro gefallen.

Für den 31. August hat die IG Metall die Beschäftigten zu einer Demonstration vor der Hauptverwaltung der Stahlsparte in Duisburg aufgerufen. In der Ruhrgebietsstadt tritt an diesem Tag der Aufsichtsrat von Steel Europe zusammen. Das Unternehmen beschäftigt rund 27.000 Mitarbeiter. Die Arbeitnehmervertreter befürchten im Fall einer Fusion einen Jobabbau und die Schließung von Standorten.

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