Umstrittene Abwasserentsorgung K+S muss Produktion drosseln

Ärger um die umstrittene Praxis der Abwasserentsorgung zwingt den Düngemittelhersteller K+S zwei Produktionsstandorte vorübergehend zu schließen. Lieferengpässe soll es nicht geben. Betroffen sind rund 1750 Mitarbeiter.

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Im Streit um die Abwasserentsorgung des Düngemittelherstellers muss dieser seine Produktion zurückfahren. Quelle: dpa

Düsseldorf Der Düngemittelhersteller K+S wird wegen der umstrittenen Abwasserentsorgung übergangsweise zwei Produktionsstandorte mit rund 1750 Mitarbeitern schließen. Aus heutiger Sicht werde die Belieferung der Kunden aber weitestgehend uneingeschränkt über die Bühne gehen, teilte die Firma am Freitag mit. Daher gehe der Vorstand davon aus, dass der 2015 angepeilte operative Gewinn von 780 bis 830 Millionen Euro wohl erreicht werde.

„Vor dem Hintergrund der derzeitigen Wasserführung der Werra und der damit eingeschränkten Möglichkeiten zur Salzabwasserentsorgung wird eine Vollauslastung aller Standorte des Werkes Werra ab Dezember nicht möglich sein“, teilten die Nordhessen mit. Das Regierungspräsidium Kassel arbeite derzeit an einer Übergangslösung, die nach eingehender fachlicher Prüfung eine Fortsetzung der Versenkung in wenigen Wochen ermöglichen könnte. Die Mitarbeiter der beiden Standorte Hattorf im hessischen Kreis Hersfeld-Rotenburg und Unterbreizbach im thüringischen Wartburgkreis werden derweil ihre Arbeitszeitkonten und Resturlaube abbauen.

Das Management hatte bereits zu Wochenbeginn mitgeteilt, der Antrag auf eine Verlängerung seiner bisherigen Entsorgungsgenehmigung werde womöglich über den 30. November hinaus geprüft. K+S hat beantragt, noch bis 2021 Abwässer des Werkes Werra aus der Kaliproduktion ausschließlich am Standort im osthessischen Philippsthal zu versenken.

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