US-Arzneimittelbehörde Boehringer baut auf fixe Krebsmittel-Prüfung

Im dritten Quartal des laufenden Jahres wird die US-Arzneimittelbehörde über die Zulassung für das Krebsmedikament Afatinib entscheiden, hofft Boehringer. Das Präparat ist Teil eines neuen Trends.

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Ein Forscher bei Boehringer Ingelheim. Quelle: dpa

Frankfurt Deutschlands zweitgrößter Pharmakonzern Boehringer Ingelheim kann auf eine schnelle Zulassung seines neues Lungenkrebsmittels in den USA bauen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA sicherte dem Familienunternehmen zu, seinen Zulassungsantrag für das Krebsmedikament Afatinib vorrangig zu prüfen, wie Boehringer am Dienstag mitteilte. Das Unternehmen aus Ingelheim bei Mainz rechnet mit einer Entscheidung der Behörde im dritten Quartal. Das Lungenkrebspräparat Afatinib ist der am weitesten entwickelte neue Krebs-Wirkstoff des Konzerns. Lungenkrebs ist nach wie vor die weltweit häufigste und tödlichste Krebsart.

Der Konzern war eine Partnerschaft mit der Biotechfirma Qiagen eingegangen, um einen Gentest zur Bestimmung der Patientengruppe zu entwickeln, die am meisten von dem Präparat profitieren kann. Afatinib soll Patienten helfen, die ein häufig vorkommendes Genprofil aufweisen, eine so genannte EGFR-Mutation. Auch für den EGFR-Gentest wurde parallel bei der FDA die Zulassung beantragt. Eine Version des Tests ist in Europa bereits auf dem Markt, auch in Japan ist er bereits erhältlich.

Afatinib gehört zu den neuen zielgerichteten Krebsmedikamenten, die auf Patientengruppen mit einem bestimmten Genprofil zugeschnitten sind. Viele neue Krebspräparate folgen diesem Trend zur personalisierten Medizin. Ermöglicht haben diese Entwicklung der enorme Wissenszuwachs in der Genforschung und die Fortschritte in der molekularen Biologie. Experten zufolge ist der Einsatz solcher zielgerichteter Therapien auch in anderen Krankheitsfeldern wie etwa bei Virus- und Autoimmun-Erkrankungen möglich.

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