Verdacht auf Marktmanipulation Wettbewerbshüter beobachten Roche und Novartis

Die französische Kartellbehörde wirft den Schweizer Pharmaunternehmen Roche und Novartis vor, den Markt zugunsten eines teureren Medikaments manipuliert zu haben. In Italien wurden die Konzerne dafür schon bestraft.

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Wurde das Geschäft mit den Pillen gedreht? Novartis und Roche sind im Visier der Kartellbehörden. Quelle: dpa

Zürich/Paris Die Schweizer Pharmakonzerne Roche und Novartis sind wegen ihrer Medikamente Avastin und Lucentis nun auch in Frankreich ins Visier der Wettbewerbshüter geraten. Die französische Kartellbehörde hat im Zusammenhang mit den beiden Medikamenten eine Untersuchung eingeleitet, wie eine Roche-Sprecherin am Donnerstag auf Anfrage sagte. Novartis erklärte, dass der Konzern um andauernde Untersuchungen der französischen Wettbewerbswächter wisse.

Die französische Kartellbehörde geht dem Verdacht nach, dass Arzneimittelhersteller bei Medikamenten zur Behandlung der Augenkrankheit AMD zu wettbewerbswidrigen Praktiken gegriffen haben. In diesem Zusammenhang habe es Durchsuchungen und Beschlagnahmungen gegeben, heißt es in einem auf der Internetseite der Behörde veröffentlichten Dokument. Firmennamen wurden darin nicht genannt. Roche und Novartis erklärten, mit den Behörden zusammenarbeiten zu wollen.

In Italien haben die beiden Schweizer Pharmakonzerne eine Strafe von mehr als 180 Millionen Euro wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens erhalten. Der Wettbewerbsbehörde des Landes zufolge haben die beiden Konzerne zusammengearbeitet, um den Einsatz des Medikaments Avastin gegen die Augenkrankheit AMD zu unterbinden. Stattdessen solle das wesentlich teurere Mittel Lucentis verwendet werden. Die Staatsanwaltschaft des Landes ermittelt Justizkreisen zufolge gegen vier Manager der Unternehmen wegen des Verdachts auf Marktmanipulation und Betrug.

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