Verdacht auf Preisabsprachen RWE und Eon im Visier des britischen Kartellamts

Ärger in England: Das britische Kartellamt untersucht den dortigen Strommarkt. Es verdächtigt Unternehmen, Preisabsprachen getroffen zu haben. Zu den betroffenen Konzernen zählen auch zwei deutsche Energieriesen.

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Erst legte RWE eine miese Bilanz vor, nun droht auch noch Ärger aus England. Quelle: dpa

London Die Wettbewerbshüter in Großbritannien haben eine Untersuchung der Strom- und Gasversorger mitsamt der deutschen Energieriesen Eon und RWE eingeleitet. Die Behörden wollen unter anderem prüfen, ob es stillschweigende Preisabsprachen zwischen den Anbietern gibt. Es gebe Anzeichen dafür, dass die sechs großen Konzerne ihre Preisstrategie aufeinander abstimmten, erklärten die Regulierungsbehörden am Donnerstag. Preisänderungen würden in der Regel zur gleichen Zeit angekündigt. Preiserhöhungen kämen schneller zustande als Preissenkungen. Großbritannien gehört zu den wichtigsten Auslandsmärkten von Eon und RWE.

Zu den sechs führenden Lieferanten auf der Insel zählen auch die Versorger SSE, Scottish Power, Centrica und EDF. Sie kontrollieren rund 95 Prozent des Marktes. In ihrer Hand liegt sowohl die Produktion als auch der Vertrieb. Das macht es für Newcomer schwer. Am Ende der Untersuchung könnte eine Aufspaltung der großen Versorger eingeleitet werden.

Die Wettbewerbshüter kritisierten, dass der Wettbewerb nur schwach ausgeprägt sei. Hintergrund der Untersuchung sind die in den vergangenen Jahren deutlich gestiegenen Haushaltspreise für Strom und Gas, durch die auch die Regierung von Premierminister David Cameron unter Druck geraten ist. Im kommenden Jahr finden in Großbritannien Parlamentswahlen statt.

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