Wie steht es um den Stahlkonzern? Gerüchteküche um ThyssenKrupp

Der Technologiekonzern ThyssenKrupp legt am Dienstag seine Neunmonatszahlen vor. Spannung um die Zukunft des Unternehmens, das in Schwierigkeiten ist. Die sieben brisantesten Gerüchte.

Gibt es eine Kapitalerhöhung? Gibt es noch keine? Wie sieht die Zukunft von ThyssenKrupp aus? Selten war die Erwartung an den Bericht über die Neunmonatszahlen von ThyssenKrupp so hoch wie in diesem Jahr. Konzernchef Heinrich Hiesinger und sein Finanzchef Guido Kerkhoff berichten. Der Konzern, der zuletzt nach hausgemachten Problemen fünf Milliarden Euro Verlust anhäufte, ist in gefährliches Fahrwasser geraten, die Nachrichten aus dem Konzern werden bewusst kanalisiert. Mit „kein Kommentar“ werden die meisten Gerüchte quittiert, was die Gerüchteküche nur noch mehr anheizt. Quelle: dpa
Gerücht Nummer 1:Die Verhandlungen über den bitter notwendigen Verkauf von zwei defizitären Stahlwerken in Übersee (Brasilien und Alabama, USA) sind vorerst gescheitert. Der Deutsch-Brasilianer Benjamin Steinbruch hat sich als schwieriger Verhandlungspartner herausgestellt, der weniger als zwei Milliarden Euro zahlen will. Buchwert beträgt aber 3,4 Milliarden Euro. Steinbruch verlangt, dass ThyssenKrupp auch nach dem Verkauf weiterhin finanzielle Lasten und Risiken übernimmt Quelle: REUTERS
Gerücht Nummer 2Für das Walzwerk in Alabama gibt es zwei weitere Interessenten, ArcelorMittal und Nippon Steel. Beide wollen aber das brasilianischen Vor-Stahlwerk nicht übernehmen, was dieses so gut wie unverkäuflich machen würde. Quelle: REUTERS
Gerücht Nummer 3Ohne den raschen Verkauf der Stahlwerke würde ThyssenKrupp in Liquiditätsschwierigkeiten geraten, was immerhin dementiert wurde. Quelle: dapd
Gerücht Nummer 4Der schleppende Verkaufsprozess und die Preiserwartung unterhalb des Buchwertes macht eine Kapitalerhöhung zwischen 800 Millionen Euro und 1 Milliarde Euro notwendig. Diese Kapitalerhöhung könnte schon in dieser Woche eingeleitet werden. Quelle: dpa
Gerücht Nummer 5Die RAG-Stiftung, die den deutschen Steinkohlebergbau abwickeln und die Folgekosten finanzieren soll, ist am Aktienerwerb von ThyssenKrupp interessiert, um den Konzern vor feindlichen Übernahmen zu schützen. Denn die Krupp-Stiftung verlöre mit einer Kapitalerhöhung ihre Sperrminorität von 25,3 Prozent. Gemeinsam mit der RAG-Stiftung könnte sie diesen Anteil halten. Quelle: dapd
Gerücht Nummer 6Russische Investoren wie Severstal und Vekselberg stehen bereit, bei ThyssenKrupp einzusteigen und Kapital einzuschießen. Severstal wurde bisher vom Konzern nicht kommentiert. Bei Vekselberg gab es immerhin ein hartes Dementi. Quelle: dapd
Gerücht Nummer 7ThyssenKrupp wird vom Vorstand aufgeteilt, in einen Industriekonzern und in einen Stahlproduzenten. Der Industriekonzern könnte sich einen Partner suchen, beispielsweise Siemens. Der Stahlkonzern könnte einen weiteren Investor aufnehmen, neben der Krupp-Stiftung, die dann ausschließlich im Stahlgeschäft engagiert wäre. Dieses wäre durchaus „im Sinne von Alfried Krupp“ gewesen, der einen lupenreinen Stahlkonzern bevorzugte. Der letzte Krupp, Alfried Krupp, ist 1967 gestorben, sein Testamentsvollstrecker Berthold Beitz, der stets Krupps letzten Willen beschwor, verstarb am 30. Juli. Quelle: REUTERS
Diese Bilder teilen:
  • Teilen per:
  • Teilen per:
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%