AOL geht an Verizon "Bin ich schon drin oder was?"

Es scheint kaum mehr vorstellbar: In den 1990er-Jahren war AOL nicht nur in Deutschland einer der wichtigsten Internetkonzerne. Viel ist nicht mehr übrig. Jetzt wird AOL vom Mobilfunker Verizon gekauft. Ein Rückblick.

1985 gründete Steve Case (hier auf einem Bild aus dem Jahr 1999) mit anderen das Unternehmen Quantum Computer Services. 1988 wurde der Name zu America Online geändert. In den 1990er-Jahren gehörte das Unternehmen zu den Internet-Pionieren und ermöglichte vielen Kunden weltweit den Einstieg in das World Wide Web. Quelle: AP
Eine Zeit lang schien AOL nicht aufzuhalten zu sein. Unter anderem wurden die Konkurrenten Compuserve und Netscape übernommen. Auch das Chat-Programm ICQ wurde gekauft. Quelle: AP
In Deutschland profitierte eine Zeit lang der Medienkonzern Bertelsmann erheblich von einer Zusammenarbeit mit AOL. Der damalige Bertelsmann-Vorstand Thomas Middelhoff bewegte den Konzern dazu, früh in AOL zu investieren. Mit dem äußerst lukrativen Deal im Rücken stieg Middelhoff zum Vorstandsvorsitzenden der Bertelsmann AG auf. 1995 ging AOL Europe mit der Bertelsmann AG das Joint Venture AOL Deutschland ein, das drei Jahre später bereits wieder beendet wurde. Quelle: AP
AOL hatte zu seiner Blütezeit allein als Internet-Provider mehr als 30 Millionen Abonnenten weltweit. In Deutschland war das Unternehmen die Nummer zwei hinter der Deutschen Telekom. Quelle: dpa
Unvergessen dürften in Deutschland vor allem die Werbespots mit Tennislegende Boris Becker sein. Sein „Bin ich schon drin oder was?“ genießt bis heute Kultstatus. Quelle: Presse
Im Jahr 2000 fusionierte AOL mit dem Medienkonzern Time Warner. Faktisch übernahm AOL das Traditionsunternehmen für mehr als 160 Milliarden Dollar. Doch der Deal brachte nie den erhofften Effekt und wurde später als gigantischer Fehler bezeichnet. AOL wurde 2009 wieder als einzelnes Unternehmen abgespalten. Quelle: AP
Ein Sparprogramm sorgte 2010 für das Aus von AOL in Deutschland. Der Konzern schloss damals die meisten seiner europäischen Niederlassungen. Quelle: AP
Nach der Abspaltung versuchte AOL seitdem, mit wechselndem Erfolg, Geld mit Online-Werbung zu verdienen. Zugleich sind immer noch rund zwei Millionen Amerikaner als Kunden im Zugangsgeschäft registriert. Quelle: dpa
Jetzt kauft der US-Mobilfunkriese den Online-Pionier. Der Kaufpreis liegt bei rund 4,4 Milliarden Dollar (3,9 Milliarden Euro). Quelle: AP
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