Experimente - ja bitte! Alphabets Unabhängigkeitskampf

Künstliche Intelligenz und Smart-Home-Lösungen: Die aktuellen Quartalsergebnisse von Alphabet zeigen, dass sich auch experimentelle Geschäftsideen auszahlen - jenseits von Googles Suchmaschinengeschäft.

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Die Mutterfirma der Suchmaschine Google setzt auf experimentelle Geschäftsfelder. Quelle: REUTERS

Alphabet versteht es, sich neu zu erfinden. Er habe die Macht von künstlicher Intelligenz unterschätzt, gestand Gründer Sergey Brin neulich beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Als die Arbeit an „Google Brain“ in den 90er Jahren im Experimentierlabor X begann, habe er das nicht ernst genommen. Heute beeinflusse „Brain“ alle Bereiche des Konzerns.

„Künstliche Intelligenz ist zentral für uns bei Google“, sagt auch Google-Chef Sundar Pichai im Analysten-Gespräch im Anschluss an die Veröffentlichung der Quartalsergebnisse am Donnerstag. „Wir werden weiter in den Bereich investieren, die ersten Zeichen sind vielversprechend.“

Alphabet will unabhängiger werden vom Suchmaschinengeschäft, dem es den Aufstieg zur Tech-Macht verdankt. Denn hier schwinden die Erlöse. 15 Prozent weniger als im Vorjahr zahlten Werbekunden Alphabet laut Quartalsbericht pro Anzeige. Das schmälert die Gewinne. Sie betragen bei einem Umsatz von 26,1 Milliarden Dollar nur 5,33 Milliarden Dollar oder 9,36 Dollar pro Aktie. Die Wall Street hatte mit 9,64 Dollar pro Aktie gerechnet.

Das ist die Alphabet-Holding
Logo Google Quelle: dpa
Ballon in der Stratosphäre, Googles "Project Loon" Quelle: AP
Rauchmelder der Firma Nest Quelle: dpa
CalicoDie Gesundheitsfirma Calico - kurz für California Life Company - soll vor allem das Altern erforschen - um es eventuell bremsen zu können. Das Unternehmen wurde 2013 von Google gegründet. Leitung: Arthur Levinson Quelle: dpa
Google Rechenzentrum Quelle: AP
SidewalkDer Spezialist Sidewalk ist auf die Infrastruktur moderner Städte fokussierte. Es soll unter anderem darum gehen, den Verkehr effizienter zu machen, Energieverbrauch und Lebenshaltungskosten zu senken oder die Stadtverwaltung zu verbessern. Leitung: Dan Doctoroff Quelle: Fotolia
Logo Google ventures Quelle: dpa

Doch inzwischen gelingt es dem Konzern etwas besser, sich jenseits des Kerngeschäfts aufzustellen. Auch dieses Mal erlöst Mountain View zwar das Gros des Umsatzes mit der traditionellen Werbung (22 Milliarden Dollar). Im Vergleich zum Vorjahr stiegen jedoch die Umsätze der anderen Konzernbereiche, darunter Einnahmen aus App-Store, Cloud- und Hardware-Geschäft, um ganze 62 Prozent auf immerhin 3,4 Milliarden Dollar.

Neues Wachstum erhofft sich der Konzern vom Videoportal Youtube. Dort habe man bislang „nur die Oberfläche“ der Möglichkeiten gestreift habe, so Finanzchefin Ruth Porat.


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