Die Quartalszahlen des Kurznachrichtendienstes waren eigentlich gar nicht so schlecht. Doch die Prognose für das laufende Quartal trübte die Stimmung ebenso wie der ewige Größenwahn und Wachstum ohne Gewinn im Silicon Valley, der den Anlegern offenbar immer öfter sauer aufstößt. Rund elf Prozent musste Twitter im nachbörslichen Handel abgeben. Ist Twitter das nächste Amazon?
Der Umsatz war die Kennzahl, bei der Anleger und Analysten noch zufrieden waren. Mit einer Verdopplung (+114 Prozent) gegenüber Vorjahr auf 361 Millionen Dollar im Quartal waren sowohl die Erwartungen der Analysten als auch die Unternehmensprognosen übertroffen worden. Die Befürchtungen hatten sich nicht bewahrheitet, wonach die spektakuläre Fußball-WM im zweiten Quartal vielleicht nur ein Strohfeuer war und Twitter im Septemberquartal wieder trocken Brot essen musste. Im Gegenteil.
Neue Werbeformen und bessere Werkzeuge um den Erfolg zu messen sorgen für mehr Aufmerksamkeit bei Werbetreibenden, und der Einstieg in die Videowerbung lässt hoffen. Dazu kommt die enorme Quote von fast 85 Prozent mobiler Werbung, sprich über Tablets oder Smartphones. Andere Konkurrenten, Facebook eingeschlossen, können davon nur träumen.
Doch dann zeigte sich immer stärker, wie weit Twitter sich strecken muss, um solche Zahlen zu erreichen und das mit hohen Verlusten. Dabei hatte sich CEO Dick Costolo alle Mühe gegeben einen hauchdünnen Gewinn auszuweisen. Einen Cent pro Aktie verdiente das Unternehmen. Allerdings nur unter Ausrechnung diverser Kosten in einer selbstgewählten Kennzahl.
Die nackte Zahl des Nettogewinns nach Bilanzstandard GAAP zeigt ein sattes Minus von 175,5 Millionen Dollar oder 50 Prozent des Umsatzes. Die gewaltigen Kosten für Aktienoptionen, die jedes Quartal an alte und neue Mitarbeiter und Management ausgeschüttet werden, sind schlicht bei dem Gewinnausweis ignoriert worden. Eine oft kritisierte Praxis, die sich im Silicon Valley aber mittlerweile etabliert hat.
Vor- und Nachteile von Cloud Computing
Wer all seine Informationen in einer Cloud speichert, ist vom Anbieter abhängig. Sollte der sich möglicherweise nur unzureichend um seine Kunden kümmern, ist ein Wechsel zu einem anderen Anbieter meist schwierig, da die Datenmengen groß sind. Ein weiteres Problem: Für den Fall, das ein Anbieter pleite geht, gibt es keine klaren Regelungen. Erst wenn es Standards gibt, die einen Anbieterwechsel ermöglichen, sinkt die Abhängigkeit.
Dienstleister, die Clouds anbieten, beschäftigen sich in der Regel intensiv mit dem Thema Datenschutz. Allerdings sind große Datenmengen auch immer ein attraktives Ziel für Hacker. Die Auslagerung der eigenen Daten in eine Cloud bedeutet somit auch immer einen Kontrollverlust.
Die Menge des Speicherplatzes im Netz kann flexibel angepasst werden. Benötigt man mehr Speicherplatz, kann man einfach die angemieteten Kapazitäten erhöhen, anstatt sich teure Hardware kaufen zu müssen.
Der Administrationsaufwand sinkt, wenn man eine Cloud benutzt. Da die Installation auf dem eigenen Computer entfällt und auch Updates von den Cloud-Anbietern durchgeführt werden, kommt es hier zu einer großen Zeitersparnis.
Wer mit einer Cloud arbeitet, kann flexibel auf Daten zugreifen. Dabei spiel der Ort keine Rolle. Sowohl von Smartphones, als auch von Tablets und Computern aus können die Informationen abgerufen werden.
Dazu kommt eine weitere vielbeachtete Kennzahl, das Wachstum der monatlichen aktiven Nutzer. Sie erreichte zum Vorquartal, dem zweiten Quartal, nur noch 4,8 Prozent nach 6,0 Prozent auf jetzt 284 Millionen. Kombiniert man das mit einer weiteren Messgröße, der Timeline-Visits, zeigt sich ein kleines Problem. Timeline-Visits geben an, wie oft die Nutzer ihre App aufrufen oder ihren Twitter-Feed neu laden, um auf dem Laufenden zu bleiben. Das ist jedes Mal eine Gelegenheit Werbung einzublenden.
Die Zahl lag bei beeindruckenden 181 Milliarden Aufrufen, was aber nur ein Plus von 4,6 Prozent zum Vorquartal bedeutet. Bei 4,8 Prozent mehr Nutzern und 4,6 Prozent mehr Nutzung bietet sich der Schluss an, Twitter verliert an Attraktivität bei seinen Fans. Für die USA alleine zeigt sich der Effekt noch deutlicher: Pro monatlichem aktiven Nutzer sanken die Aufrufe von 793 auf 774. Twitter-Finanzchef Anthony Noto hat aber auch dafür eine Erklärung: Das sei das Ergebnis von Änderungen im Dienst, der „das Betrachten von Nachrichten effektiver“ mache.