Medienberichte Vodafone-Tochter half Geheimdiensten beim Ausspähen

Eine Tochterfirma von Vodafone hat offenbar in großem Umfang beim Ausspähen des Datenverkehrs im Internet geholfen. Vodafone teilte mit, man habe „keinerlei Hinweise“ auf Aktivitäten gefunden.

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Das Firmenlogo des Telekommunikationsunternehmens Vodafone ist vor der Deutschlandzentrale des Konzerns in Düsseldorf zu sehen. Quelle: dpa

München Eine von Vodafone 2012 aufgekaufte Firma hat nach Recherchen mehrerer Medien dem britischen Geheimdiensts GCHQ und seinem US-Partnerdienst NSA in großem Umfang beim Ausspähen des Datenverkehrs im Internet geholfen. Offenbar sei die Zusammenarbeit des Unternehmens Cable&Wireless Worldwide weit über das gesetzlich gebotene Maß hinaus gegangen, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ (Freitag). Das Blatt beruft sich auf bislang unveröffentlichte Dokumente aus dem Archiv des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden, die „SZ“, NDR, WDR und der britische Sender Channel 4 einsehen konnten.

So liste der Geheimdienst GCHQ in einem Dokument 2009 insgesamt 63 Untersee-Internetkabel auf, die er anzapfen konnte – bei 29 davon sei das fragliche Unternehmen als Abhörhelfer gelistet. Allein im Februar 2009 seien im Gegenzug für den Zugang 6 Millionen Pfund (rund 7,5 Mio Euro) an das Unternehmen geflossen.

Vodafone teilte dem Rechercheverbund dazu mit, man habe die Geschichte des aufgekauften Unternehmens erforscht und „keinerlei Hinweise“ auf Aktivitäten gefunden, die den Gesetzen in Deutschland, Großbritannien und der EU widersprächen.

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