Milliarden-Investition Telekom will Ungarn mit schnellem Internet versorgen

Derzeit haben nur etwa 60 Prozent der Haushalte in Ungarn einen Breitband-Anschluss. Nun will die Deutsche Telekom Milliarden in das Netz investieren. Unterstützung kommt aus Budapest und von der EU.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Die Beziehungen zwischen der Telekom und der ungarischen Regierung waren in den vergangenen Jahren angespannt. Quelle: dpa

Budapest Die Deutsche Telekom will mit einer Milliarden-Investition alle Haushalte in Ungarn mit einem schnellen Internet-Zugang versorgen. Konzernchef Tim Höttges kündigte am Freitag in Budapest nach Gesprächen mit Ministerpräsident Viktor Orban an, in den kommenden Jahren „mehrere Hundert Milliarden Forint“ in den Ausbau des Breitbandnetzes zu stecken. Das Projekt sehe auch Hilfen von der ungarische Regierung sowie der EU beim Anschluss entlegener Regionen vor. Der Bonner Dax-Konzern ist Mehrheitseigner der ungarischen Magyar Telekom.

Die Investitionssumme könnte sich auf mehr als eine Milliarde Euro belaufen, da bei gegenwärtigen Wechselkursen 310 Milliarden Forint einer Milliarde Euro entsprechen. Das Vorhaben beinhalte sowohl Festnetz-Anschlüsse als auch ein Netzwerk für mobilen Internet-Zugang – hier steht Magyar Telekom im Wettbewerb mit Vodafone, der norwegischen Telenor sowie der Liberty-Global -Tochter UPC. Derzeit haben erst etwa 60 Prozent aller Haushalte in Ungarn einen Breitband-Anschluss.

Die Beziehungen zwischen der Telekom und der ungarischen Regierung waren in den vergangenen Jahren angespannt, weil Orban der Branche – genau wie dem Banken- und Energiesektor – Sondersteuern aufhalste, um das Staatsdefizit zu reduzieren. „In den vergangenen Jahren waren wir manchmal der Ansicht, dass das Umfeld nicht so investitionsfreundlich war, wie wir uns das gewünscht hatten und dass der Dialog verbesserungsbedürftig war“, sagte Höttges. Nun blicke die Telekom jedoch mit „großem Optimismus“ nach vorn. Orban hatte 2013 signalisiert, dass Telekomfirmen ihre Steuerlast reduzieren könnten, falls sie die Wirtschaft mit Investitionen stützten.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%