Berlin Durch digitale Angriffe entsteht der deutschen Industrie nach Angaben des Branchenverbands Bitkom ein Schaden von rund 51 Milliarden Euro pro Jahr. Insgesamt sei gut die Hälfte aller Firmen in den vergangenen zwei Jahren Opfer von digitaler Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl geworden, teilte Verbandspräsident Dieter Kempf am Donnerstag in Berlin als Ergebnis einer Umfrage mit. Am stärksten betroffen sei mit 68 Prozent die Autoindustrie, gefolgt von der Chemie- und Pharmabranche (66 Prozent) sowie Banken und Versicherungen.
„Digitale Angriffe sind eine reale Gefahr für Unternehmen“, sagte Kempf. Die meisten Firmen schützten sich jedoch nicht ausreichend. Gerade mittelständische Unternehmen, die mit 61 Prozent am stärksten betroffen seien, müssten bei der Sicherheit deutlich nachlegen. Dabei geht es nicht nur um Attacken über das Netz, sondern auch um den Diebstahl von IT- oder Telekommunikationsgeräten, um an gespeicherte Daten zu kommen.
Bei den Tätern handelt es sich der Erhebung zufolge zu 52 Prozent um aktuelle oder ehemalige Mitarbeiter. An zweiter Stelle (39 Prozent) folgt das unternehmerische Umfeld - Wettbewerber, Lieferanten, Dienstleister und Kunden. Hobby-Hacker sind zu 17 Prozent für Cyberangriffe verantwortlich, ausländische Geheimdienste zu drei Prozent.