US-Börsenaufsicht Telekom-US-Chef verdient mehr als gesamter Vorstand

John Legere ist der Chef von T-Mobile US und verdient dabei ziemlich gut. Genau genommen verdient er mehr als der gesamte Vorstand des deutschen Konzerns zusammen. Legeres Gehalt speist sich aber nicht nur aus Boni.

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Seit Herbst 2012 hat er die Führung der US-Tochter der Deutschen Telekom inne: John Legere. Quelle: Reuters

Frankfurt Der Chef der Telekom-Tochter T-Mobile US hat 2013 mehr verdient als der Vorstand des deutschen Konzerns zusammen. John Legere kam 2013 auf einen Gesamtverdienst von 29,2 Millionen Dollar (21,2 Millionen Euro), wie das Unternehmen in einer Aufstellung für die US-Börsenaufsicht SEC mitteilte. Zum Vergleich: Die sieben Vorstände der Konzernmutter erhielten für den gleichen Zeitraum in der Summe Bezüge von 15,6 Millionen Euro - mit 3,5 Millionen Euro strich der damalige Konzernchef Rene Obermann noch am meisten ein.

Legere profitierte vor allem von der Trendwende seines Unternehmens. Mehr als zwei Drittel seiner Bezüge bestanden 2013 aus T-Mobile-Aktien. Der Wert der Titel verdoppelte sich seit der Börsennotierung von T-Mobile US am 1. Mai 2013.

Als Legere im Herbst 2012 die Führung des Unternehmens vom glücklosen Telekom-Manager Philipp Humm übernahm, lief es mehr als holperig. Kunden wanderten wegen des löcherigen Funknetzes und der zu kleinen Handyauswahl massenhaft ab. Ein Verkauf des Geschäfts an US-Branchenriesen AT&T war gefloppt. Mit kräftiger finanzieller Schützenhilfe aus Bonn brachte der Sanierungsexperte den viertgrößten Mobilfunker in Amerika aber wieder auf Vordermann. Zu Hilfe kam ihm sein Verkaufstalent: Mit neuen Tarifen und aggressiven Werbekampagnen positioniert er T-Mobile als David, der den beiden Goliaths AT&T und Verizon das Leben schwermacht.

Schlagzeilen machte der Clinch im Januar: Legere - der bei jedem öffentlichen Auftritt ein rosa Shirt mit dem großen "T" der Telekom auf der Brust trägt - wollte auf der Elektronikschau CES in Las Vegas die Messeparty des Rivalen AT&T besuchen. Weit kam er nicht - Sicherheitsleute setzten in schnell wieder vor die Tür. Zeitung und Webseiten berichten prominent über den Rausschmiss - und Selbstdarsteller Legere landete einen PR-Coup.

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