US-Chipkonzern EU-Kommission nimmt Qualcomm unter die Lupe

Der US-Chipkonzern Qualcomm hat schon in China eine Kartellstrafe kassiert. Jetzt steht er auch im Fokus der EU-Kommission. Die untersucht, ob Qualcomm Wettbewerber mit Kampfpreisen aus dem Markt drängen wollte.

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Die Praktiken des US-Chipkonzerns Qualcomm (hier der Vorstandsvorsitzende Paul Jacobs) werden von den EU-Wettbewerbshütern untersucht. Quelle: ap

Brüssel Nach einer Rekord-Kartellstrafe in China gerät der US-Chiphersteller Qualcomm auch in Europa ins Visier der Wettbewerbshüter. Die EU-Kommission geht nach eigenen Angaben dem Verdacht nach, dass das Unternehmen versucht hat, Rivalen mit ruinösen Kampfpreisen aus dem Markt zu drängen. Zudem will die Brüssler Behörde überprüfen, ob Qualcomm seine Kunden mit finanziellen Anreizen von Käufen bei der Konkurrenz abhalten wollte.

„Mit diesen Ermittlungen wollen wir sicherstellen, dass bei High-Tech-Zulieferern der Wettbewerb über die Qualität der Produkte ausgetragen wird“, erläuterte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Donnerstag. Qualcomm ist der Marktführer für Chips, die in Mobilgeräten wie Smartphones und Tablet-PCs laufen.

Das im kalifornischen San Diego ansässige Unternehmen wies die Vorwürfe zurück. Diese entbehrten jeder Grundlage, erklärte das Management. Man werde aber auch weiterhin mit der EU-Kommission kooperieren. Diese nimmt bereits internationale Branchengrößen wie Google, Amazon, Apple und Starbucks unter die Lupe.

Erst im Februar hatten chinesische Wettbewerbshüter Qualcomm eine in der Volksrepublik beispiellose Strafe von fast einer Milliarde Dollar aufgebrummt. Die Amerikaner sollen ihre marktbeherrschende Stellung missbraucht haben, indem sie für ihre Mobilfunk- und Netzwerktechnik im sehr wichtigen chinesischen Markt höhere Lizenzgebühren als in anderen Ländern verlangten.

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