Vor Besitzerwechsel Milliardenverlust für Blackberry

Doppelschlag für SAP - nach einem Milliardenverlust denkt auch einer der wichtigsten Auftragsfertiger darüber nach, die Zusammenarbeit zu beenden. Auf die neuen Eigentümer wartet eine Mammutaufgabe.

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Die größten Erfolge von Blackberry liegen schon einige Jahre zurück. Quelle: dpa

Toronto Der schwer angeschlagene Smartphone-Pionier Blackberry wechselt mit fast einer Milliarde Dollar Verlust im Gepäck den Besitzer. Im zweiten Geschäftsquartal (per Ende August) lag der Fehlbetrag bei 965 Millionen US-Dollar, wie das von dem Deutschen Thorsten Heins geführte Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Konkurrent von Samsung Electronics und Apple hatte bereits vor kurzem vor tiefroten Zahlen gewarnt und legte nun konkrete Ergebnisse vor. Der Umsatz brach wie angekündigt auf 1,6 Milliarden Dollar ein. Experten hatten ein doppelt so hohes Volumen erwartet.

Blackberry soll für 4,7 Milliarden Dollar an den Finanzdienstleister Fairfax Financial des Unternehmers Prem Watsa verkauft werden, der als kanadischer Warren Buffett gilt. Nach dem Vorbild von Dell will Fairfax Blackberry nach der Übernahme von der Börse nehmen, um das Unternehmen zu sanieren.

Zuletzt musste das Unternehmen noch weitere Rückschläge verdauen: Einer der wichtigste Auftragsfertiger will Blackberry den Rücken kehren. Es gebe eine große Wahrscheinlichkeit, dass man die Beziehungen zu Blackberry auflösen werde, sagt der Chef des Geräteherstellers Jabil Circuit, Mark Mondello, in einer Telefonkonferenz. Über Details werde derzeit verhandelt. Es ist nicht bekannt, wie hoch der Anteil von Jabil Circuit an der Blackberry-Produktion ist. Für die Produktionsfirma war Blackberry bisher der zweitgrößte Kunde mit einem Anteil von über zehn Prozent. Die Nummer eins ist Apple.

Blackberry-Geräte waren früher vor allem bei Managern beliebt, weil sie damit auch unterwegs E-Mails schreiben können. Das Unternehmen verpasste dann aber den Trend zu berührungsempfindlichen Displays wie sie inzwischen bei den meisten Smartphones zum Einsatz kommen. Während Blackberrys Ladenhüter sind, verdienen Samsung und Apple mit ihren Telefonen der Reihen Galaxy beziehungsweise iPhone viele Milliarden.

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