Kritisches Nutzungsvolumen Geringe Chancen für private Hotspots

Für Public Hotspots hat der Run auf die besten Standorte schon stattgefunden. Aber worin mündet die Entwicklung?

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Detecon

Dazu befragte ein Beraterteam von Detecon Experten zu zwei möglichen Entwicklungsszenarien: Szenario 1: Es überleben nur die Hotspots mit ausgewählten Zielgruppen- oder Standortvorteilen. Es entsteht ein Netz von ausgewählten Standorten. Szenario 2: Die Betreiber privater Hotspots stellen ihrem Zugangsprovider den privaten Hotspot zur Verfügung und bekommen dafür von diesem eine Gutschrift für jeden externen User. So könnte ein fast flächendeckendes WLAN Netz entstehen. Download: Detecon Hotspot-Report Kommerzieller Erfolg privat betriebener Hotspots unwahrscheinlich Über 70% der befragten Experten hat sich für Szenario 1 entschieden. Am häufigsten wird die Entscheidung für Szenario 1 damit begründet, dass die Integration, die Abrechung und der laufende Betrieb privater Hotspots in einem Verbund kommerziell betriebener Hotspots zu aufwendig und komplex ist. Neben den technischen Problemen werden insbesondere auch Sicherheitsfragen in den Vordergrund gestellt. Das Vertrauen der Nutzer und deren Schutz vor Missbrauch sei bei privaten Hotspotbetreibern im Vergleich zu beispielsweise Mobilfunkbetreibern grundsätzlich nicht gegeben. Darüber hinaus wird häufig argumentiert, dass ein flächendeckendes WLAN Netz nicht den Anforderungen der Nutzer entspricht, mit anderen Worten eine Flächendeckung aufgrund des Nutzungsverhaltens überhaupt nicht erforderlich sei. Der Laptopbesitzer beispielsweise hat wenig Bedürfnis nach unmittelbarer Mobilität, dafür aber sehr viel mehr Ansprüche an Lokalität und Arbeitsatmosphäre (Ruhe, Zeit). In diesem Zusammenhang wird von einigen Experten zusätzlich angegeben, dass derzeit kein erfolgreicher Business Case für Szenario 2 erkennbar ist. Die Kombination aus Zielgruppe „Business User“ und der Notwendigkeit eine kritische (rentable) Masse an Nutzern zu erreichen schränkt die Erfolgsaussichten privater Hotspots gegenüber kommerziell betriebenen Hotspots mit Standortvorteilen und zusätzlichen Serviceleistungen deutlich ein. Befürworter von Szenario 2 argumentieren unter anderem mit der These, dass schon bald WLAN Zugang ein „commodity“ Produkt sein wird und die Masseneffekte demzufolge eine flächendeckende Hotspot Verbreitung nach sich ziehen werden. Darüber hinaus verlangen die Kundenwünsche nach einem Massenzugang ohne Einschränkung auf bestimmte Betreiber. Für einen ökonomischen Erfolg – so die Anhänger von Szenario 2 – werden nur einige wenige und exklusive Hotspots das notwendige Nutzungsvolumen nicht erzeugen können. Eine entsprechende Vergütung für die Bereitstellung des privaten Hotspots zur öffentlichen Nutzung wird es aufgrund des hohen Komplexitätsgrads allerdings auch nur in Form eine Pauschalvergütung – beispielsweise in Form eines Rabattes auf die DSL Grundgebühr zum Betrieb des Hotspots – geben. Eine individuelle Abrechnung des über private WLAN Hotspots erzeugten Datenverkehrs wird es demnach in Szenario 2 nicht geben.

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