Berlin Der Frauenanteil in den 30 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands ist einer Studie zufolge in diesem Jahr gesunken. Er sei auf 6,3 von 7,8 Prozent gefallen, teilte das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) am Donnerstag in Berlin mit. Unter den 191 Vorstandsmitgliedern der 30 Dax-Unternehmen befänden sich nur zwölf Frauen. „Der Rückgang signalisiert, dass mehr Frauen in Führungspositionen, insbesondere in Spitzenpositionen, kein Selbstläufer sind“, sagte die DIW-Forschungsdirektorin für Gender Studies, Elke Holst.
Aus den Vorständen ausgeschiedenen sind demnach in diesem Jahr die Personalchefinnen Regine Stachelhaus bei E.ON, Luisa Deplazes Delgado bei SAP und Brigitte Ederer sowie Einkaufschefin Barbara Kux bei Siemens. Neu hinzugekommen ist nur Bettina Volkens bei der Lufthansa. Auch sie hat das Ressort Personal inne.
In den Aufsichtsräten der 30 Dax-Unternehmen stieg der Frauenanteil hingegen um 2,5 Punkte auf 21,9 Prozent. „Die Dax-30-Unternehmen sind auf einem guten Weg, die von der großen Koalition für das Jahr 2016 geplante Einführung einer verbindlichen Frauenquote bei den Neubesetzungen von Aufsichtsräten in Höhe von 30 Prozent umsetzen zu können“, sagte Holst. Die Arbeitnehmervertretungen stellten zwar noch immer die Mehrheit der weiblichen Mitglieder, doch hole die Kapitalseite auf: Von insgesamt 70 Frauen entsendete sie inzwischen 30. Das entspreche einem Anteil von 42,9 Prozent. Ende 2012 waren es 36,5 Prozent, Ende 2011 noch 29,5 Prozent.