Trotz Scheitern der Frauenquote Dax-Unternehmen bauen Frauenanteil aus

Die Frauenquote ist im Bundestag zunächst gescheitert. Aber die Dax-Unternehmen baut laut einem aktuellen Report den Frauenanteil in Führungspositionen aus. Der Frauenanteil liegt aber immer noch unter einem Drittel.

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Die Daten der Dax-Unternehmen dürften Ursula von der Leyen, Verfechterin der Frauenquote, wohl freuen. Quelle: Reuters

Düsseldorf Die Dax-Unternehmen haben nach eigenen Angaben den Anteil von Frauen in Führungspositionen insgesamt weiter ausgebaut. Besonders hoch liegt der Anteil weltweit demnach unter anderem bei Konzernen wie Fresenius Medical Care mit 30,9 Prozent, Henkel mit 30,5 Prozent und dem Allianz-Konzern mit 29,2 Prozent, wie aus dem am Montag veröffentlichten Statusbericht 2012 „Frauen in Führungspositionen” hervorgeht.

Hinten liegen Unternehmen wie Continental mit acht Prozent und der Baustoffkonzern HeidelbergCement mit neun Prozent. Der Stahlkonzern ThyssenKrupp gibt keinen weltweiten Wert an, kommt in Deutschland aber gerade mal auf 8,1 Prozent. In der Schwerindustrie sind insgesamt weniger Frauen beschäftigt.

Zu einer einheitlichen Quote haben sich die Unternehmen nicht verpflichtet. Im März 2011 hatten die Konzerne zugesagt, „Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen zu intensivieren”. „Die 30 Dax-Unternehmen setzen auf eine freiwillige Selbstverpflichtung als den zielführenden und nachhaltigen Weg, der eine gesetzliche Regelung entbehrlich macht”, heißt es in der Präambel.

Einige Unternehmen haben gegenüber dem Stand von 2010 die weltweite Quote auch nicht ausgebaut. So liegt der Frauenanteil in den Führungspositionen von Fresenius nun bei 27,3 Prozent gegenüber zuletzt 27,7 Prozent. In Deutschland steigerte der Gesundheitskonzern den Anteil allerdings auf 22,2 Prozent von 19,1.

Nach einer Abstimmung im Bundestag in der vergangenen Woche wird es hierzulande auch weiterhin keine gesetzliche Frauenquote in den Führungsetagen von Unternehmen geben. Ein vom rot-grün dominierten Bundesrat vorgelegter Gesetzentwurf für eine gesetzliche Vorgabe von 20 Prozent ab dem Jahr 2018 war im Bundestag am Widerstand der schwarz-gelben Koalition gescheitert. Auf Druck von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hatte die Unionsführung allerdings den potenziellen Abweichlerinnen in den eigenen Reihen zugesagt, dass im Wahlprogramm eine feste Frauenquote für Aufsichtsräte von Dax-Unternehmen ab dem Jahr 2020 aufgenommen wird.

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