Versicherung auf Expansionskurs Hannover Rück verstärkt Engagement in Großbritannien

Die Medizin schreitet voran, viele Menschen schätzen gesunde Lebensstile, leben länger. Länger, als Lebensversicherer kalkulieren. Die Hannover Rück hat die Lücke im System für sich entdeckt und baut ihr Standing aus.

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Sie übernehmen das so genannte Langlebigkeitsrisiko anderer Versicherer: Die Hannover Rück landet mit dem Modell in Kooperation mit einem britischen Lebensversicherer einen der größten Deals der dortigen Versicherungsbranche. Quelle: dpa

Frankfurt Die Hannover Rück baut ihr Geschäft mit britischen Rentenversicherungen aus. Der Rückversicherer aus Hannover sichert die britische Pension Insurance Corporation (PIC) gegen das Risiko ab, dass Tausende Betriebsrentner des Ölkonzerns Total länger leben als sie kalkuliert hat. Die PIC hatte vor kurzem Pensionsverpflichtungen im Volumen von 1,6 Milliarden Pfund (zwei Milliarden Euro) vom Treuhändler des Total-Pensionsfonds übernommen - für diejenigen der 99.000 Mitarbeiter, die bereits in der Rentenphase sind. Dafür trägt die Hannover Rück das Langlebigkeitsrisiko, das Investitions-Risiko bleibt bei PIC, wie ein Sprecher am Dienstag erläuterte.

Insgesamt erwartet Hannover Rück daraus Prämieneinnahmen von 1,9 Milliarden Euro. Allein in diesem Jahr soll die Transaktion 43 Millionen Euro an Prämien bringen. PIC erklärte, es sei die zweitgrößte derartige Transaktion in Großbritannien bisher. Die Hannover Rück hatte das Geschäft mit Langlebigkeitsrisiken Mitte der 1990er Jahre für sich entdeckt. Die Lebensversicherer kalkulieren ihre Zahlungsverpflichtungen mit Sterbetafeln. Doch die Versicherten werden im Schnitt oft älter als dort erwartet. Die zusätzlichen Kosten, die dann wegen längerer Rentenzahlungen auf die Versicherer zukommen, deckt der Rückversicherer zum Teil ab.

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