Bilanzdesaster Weberbank macht Millionenverluste

Die Weberbank ist wirtschaftlich angeschlagen und hat sowohl Verluste nicht kommuniziert als auch Zahlen geschönt. Das belegen Recherchen der WirtschaftsWoche.

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Geschönte Zahlen bei der Weberbank, dpa

2005 entstand bei der Weberbank von Mitte April bis Dezember ein Verlust in Höhe von 4,6 Millionen Euro und 2006 waren es noch einmal 9,3 Millionen. Einem Insider zufolge wird für 2007 mit einem Verlust im zweistelligen Millionenbereich gerechnet. Die Weberbank verweigert eine Stellungnahme. Weil zwischen WestLB und Weberbank ein Ergebnisabführungsvertrag besteht, muss die WestLB den Verlust ausgleichen. Auch hatte WestLB-Vorstandsmitglied und Weberbank-Aufsichtsrat Norbert Emmerich im Dezember 2005 gegenüber der WirtschaftsWoche angegeben, die Bank betreue im Top-Segment rund 4.600 Kunden. „Das ist gelogen“, so ein Insider der Weberbank. Nur rund 750 Kunden würden über Vermögen in dieser Größenordnung (mehr als 500.000 Euro) verfügen, was interne Dokumente belegen, die der WirtschaftsWoche vorliegen. Zudem verlor die Weberbank 2006 laut Jahresabschluss 2.339 Kunden. Diesen Abfluss erklärte ein Sprecher der Bank mit der Trennung vom Firmenkundengeschäft – das allerdings ging bereits 2005 an die Landesbank Berlin. Ein weiterer Beleg für die mangelnde Exklusivität der Privatbank: Laut interner Unterlagen, die der WiWo vorliegen, steht für 130 Top-Kunden jeweils nur ein Betreuer zur Verfügung – bei anderen Privatbanken liegt der Durchschnitt bei 40 Kunden pro Betreuer, maximal bei 80. Auch hierzu verweigerte das Unternehmen gegenüber dem Magazin Auskünfte.

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