Verluste nach Bankia-Börsengang Spanisches Geldhaus entschädigt Kleinanleger

Bei Bankia geht es wieder aufwärts. Das Geldhaus arbeitet st wieder profitabel und will nun einen Schlussstrich unter die Krisenjahre setzen. Tausende Kleinanleger sollen für ihre Verluste nach dem Börsengang entschädigt werden.

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Das Institut wurde zum Symbol für die immensen Probleme der spanischen Großbanken nach der geplatzten Immobilienpreisblase im Land. Quelle: Reuters

Madrid Die spanische Bankia will Tausende Kleinanleger für ihre Verluste nach dem Börsengang entschädigen. Sie bekämen ihre Investments plus eine Zinszahlung von einem Prozent pro Jahr zurück, teilte das Kreditinstitut überraschend am Mittwoch mit. Die dafür gebildete Rückstellung in Höhe von 1,84 Milliarden Euro sei ausreichend. Mit dem Schritt will Bankia einen Schlussstrich unter das Kapitel ziehen. Viele Kleinaktionäre fühlten sich nach dem Börsengang 2011 getäuscht und reichten Klage ein. Denn schon 2012 musste das Geldhaus vom Staat mit 22,5 Milliarden Euro vor dem Kollaps gerettet werden.

Das Institut wurde zum Symbol für die immensen Probleme der spanischen Großbanken nach der geplatzten Immobilienpreisblase im Land und die Aktien weitgehend wertlos. Nachdem viele faule Kredite aber in eine staatlich gestützte Auffanggesellschaft ausgelagert wurden, geht es wieder aufwärts. Zudem wurden die Kosten gesenkt. Mittlerweile ist Bankia wieder profitabel und kam 2015 auf einen Nettogewinn von gut einer Milliarde Euro, auch weil sich die spanische Wirtschaft zuletzt kräftig erholte.

Ein Fragezeichen steht indes weiterhin hinter der möglichen Entschädigung institutioneller Investoren, die sich an dem Börsengang beteiligt hatten. Hier hat Bankia noch keine Vorsorge getroffen, obwohl es ebenfalls Klagen gibt. Die meisten Analysten gehen davon aus, dass es weniger wahrscheinlich ist, dass auch die Profi-Anleger entschädigt werden müssen.

Der Staat hält noch 64 Prozent der Anteile an der Bank, will sich aber bis Ende 2017 davon trennen.

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