Frankfurt Die Landesbausparkasse (LBS) Hessen-Thüringen kündigt Tausenden Bausparern ihre hoch verzinsten Altverträge. Eine LBS-Sprecherin bestätigte am Dienstag einen Bericht der „Frankfurter Neuen Presse“ (FNP), wonach zum 31. Mai 2015 rund 4500 Bausparverträge gekündigt wurden.
Die betroffenen Verträge waren demzufolge seit mehr als zehn Jahren zuteilungsreif, Kunden beantragten allerdings kein Darlehen. Stattdessen lässt mancher Bausparer die oft relativ hoch verzinsten Altverträge angesichts der aktuell mickrigen Sparzinsen weiterlaufen.
Die LBS begründet die Kündigung damit, es sei nicht Vertragszweck, Anlegern zeitlich unbegrenzt eine festverzinsliche Kapitalanlage zu ermöglichen. Die Bausparkassen ihrerseits leiden massiv unter der aktuellen Zinsflaute: Sie müssen etlichen Kunden mit alten Verträgen noch vergleichsweise hohe Zinsen zahlen, erwirtschaften selbst aber kaum noch Rendite mit dem Geld. Dadurch sinkt ihr Gewinn.
Auch andere Bausparkassen verfahren ähnlich: So kündigte etwa die LBS Bayern vor wenigen Wochen 26 000 gut verzinste Altverträge - und handelte sich dadurch rund 1100 Kundenbeschwerden ein.