Digitalisierung Die Gefahren des Crowdworking

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Viele Studenten bei Clickworker

Eine Microtasking-Plattform ist etwa Clickworker. Hier lösen die Crowdworker große Mengen an gleichartigen Aufgaben. Sie verschlagworten Bilder oder schreiben Produktbeschreibungen für Onlineshops. Für jede gelöste Aufgabe gibt es Geld.

„Bei uns arbeiten naturgemäß viele Studenten“, sagt Managing Director Christian Rozsenich. Mit zwei anderen Crowdworking-Unternehmen hat Clickworker einen „Code of Conduct“ unterzeichnet - eine freiwillige Selbstverpflichtung für faire Arbeitsbedingungen. „Es gibt schwarze Schafe, dem wollen wir etwas entgegensetzen“, betont Rozsenich.

Chance für Qualifizierte aus armen Ländern

Müller von Verdi sieht diesen Kodex als ersten Schritt, dem jedoch verbindlichere Regelungen folgen sollten. „Es ist natürlich toll, wenn die Plattformen sich bemühen, soziale Standards einzuhalten.“ Letztlich seien dies aber freiwillige Vereinbarungen, deren Einhaltung niemand überprüfe. Problematisch sei es auch, wenn die Konkurrenz global ausgeweitet und bei Lebens- und Sozialstandards eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt werde. „Dann wird über den Preis konkurriert.“

So klappt die Zusammenarbeit im Beruf
effektives Team Quelle: Fotolia
Teamvielfalt Quelle: Fotolia
klares Ziel Quelle: Fotolia
Legen Sie Zuständigkeiten frühzeitig fest Quelle: Fotolia
Stellen Sie die nötigen Informationen bereit Quelle: Fotolia
Teamcoaching Quelle: Fotolia

Allerdings sieht Müller auch Chancen im Crowdworking. Die digitale Vernetzung erleichtere globale Kooperation. Vor allem für höher Qualifizierte in ärmeren Ländern biete sich so die Chance, über das Internet einen Zugang zu Arbeitsaufträgen zu bekommen.

Das können auch Aufträge großer Unternehmen sein, zu denen sie normalerweise keinen Zugang haben. Auch bei Jovoto sind besonders Projekte großer Markennamen oder mit kreativen Zukunftsideen beliebt. „Beides zusammen ist natürlich eine Explosion“, sagt Brendel.

Jovoto versucht, auch diejenigen Kreativen bei der Stange zu halten, für deren Ideen sich ein Unternehmen schließlich nicht entschieden hat: Es gibt „Community Prizes“, die herausragende Ideen auszeichnen.

Besonders Talentierte können von der Plattform auch für nicht-öffentliche Exklusiv-Projekte ausgewählt werden. Man versteht sich dort als Anwalt der Crowd. Brendel betont: „Wir sagen den Unternehmen, dass sie für gute Qualität auch zahlen müssen.“

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