Beim Aufbau einer persönlichen Karriere-USP geht es darum, sich zusätzlich folgende Fragen zu stellen: Was passt zu mir? Wonach gibt es bei vielen Arbeitgebern nachhaltig eine Nachfrage? Und wie kann ich mich geschickt so positionieren, dass ich aus der breiten Masse hervorsteche und mit meinem Gesamtpaket etwas mitbringe, das außer mir kaum jemand anzubieten hat?
Hierzu gehört der Mut, bewusst Abkehr vom Mainstream zu nehmen und sich zu trauen, ein einzigartiges Profil zu entwickeln. Es ist kein Geheimnis, nach welchen Qualifikationen und Erfahrungen Arbeitgeber gegenwärtig fast verzweifelt suchen. Hier hilft ein Blick in die großen Jobportale, um dafür ein Gefühl zu bekommen.
Jemand, der sich auf IT-Sicherheit, Data Analytics oder Artificial Intelligence spezialisiert hat, dürfte kaum Probleme haben, sich seinen Arbeitgeber aussuchen zu können. Auch mit nicht-technologischen Kompetenzen wie beispielsweise die Fähigkeit, Mandarin zu sprechen sowie interkulturell, interdisziplinär und innovativ arbeiten zu können, kann man sich gut positionieren.
Was den Blick in die Zukunft betrifft, geben diverse Studien wie beispielsweise die „Future Jobs Survey“ vom World Economic Forum Auskunft darüber, wie sich die Nachfrage nach bestimmten Qualifikationsprofilen in Zukunft verändern wird. Der strategisch orientierte Blick in die Zukunft ermöglicht es, sich frühzeitig weiterzubilden, entsprechende Erfahrungen zu sammeln und sich vor dem Mainstream als Experte in einem bestimmten Themengebiet zu positionieren.
Welche besonderen Anforderungen sind im digitalen Zeitalter zu beachten?
Bislang galt bei der Entwicklung einer persönlichen Karriere-USP die Devise, dass es darum geht, sich mit seinem Qualifikationsprofil von anderen Menschen zu differenzieren. In Zeiten von fortschreitender Automatisierung, lernenden Robotern und künstlicher Intelligenz kommt Konkurrenz nun auch aus einer ganz anderen Ecke.
Denn mit diesen Entwicklungen kommt es zu drastischen Veränderungen am Arbeitsmarkt, bei denen nicht nur physische Routinearbeiten verschwinden oder sich enorm verändern werden, sondern auch anspruchsvolle, geistige Tätigkeiten.
Damit sind auch Akademiker von dieser Entwicklung betroffen. In Zukunft wird es über alle Qualifikationsebenen hinweg „digitale Flüchtlinge“ geben. Damit sind Menschen gemeint, die von ihrem bisherigen Arbeitsplatz vertrieben werden, weil sich neue Technologien rasant durchsetzen und sie ihre berufliche Heimat verlieren werden.
20 fiese Fragen, 20 clevere Antworten im Vorstellungsgespräch
Ich bin sehr ungeduldig. Deshalb erwarte ich, dass ich mich schon bei der ersten Aufgabe beweise - und mute mir manchmal zu viel zu. Aber ich arbeite an mir: Ich versuche, gewisse Aufgaben abzulehnen oder zu delegieren.
Vielleicht in 20 Jahren - aber dann werden Sie wahrscheinlich auf einer anderen Position sein. Falls Sie dann einen guten, treuen Angestellten brauchen, kann ich Ihnen vielleicht helfen.
Ich habe durch die häufigen Wechsel viele Erfahrungen gesammelt - und davon habe ich profitiert. Denn dadurch kann ich Probleme kreativ lösen.
Ich schätze mich selbst als ehrgeizig ein, aber auch als realistisch. Solange ich in meiner Position lernen und mich verbessern kann, bin ich zufrieden.
Ich habe hart daran gearbeitet, meinen Job zu behalten, während viele Kollegen gekündigt wurden. Daher hatte ich keine Gelegenheit, mich nach einem anderen Job umzusehen.
Ich würde neue Absatzmärkte suchen und gleichzeitig unsere Ingenieure dazu anregen, das Produkt so zu verändern, dass es wieder mehr Marktwert bekommt.
Nachdem ich mich von dem Schock erholt habe, haben mich die Kündigungen stärker gemacht. Ich habe immer geschafft, wieder aufzustehen und mir einen neuen Job zu suchen, der mir mehr Verantwortung gibt, mehr Gehalt einbringt und mich langfristig zufriedener macht. Ich habe die Kündigungen einfach als Chance auf einen Neustart gesehen.
Manchmal muss man einen Schritt zurückmachen, um die Karriere voranzubringen. Außerdem könnte ich das Unternehmen dann von Grund auf kennenlernen.
Philosophie hat mich nicht für dieses Berufsfeld speziell qualifiziert. Aber es hat mich dazu gebracht, meine Zukunftsaussichten zu überdenken. Und nun weiß ich: Es ist sinnlos, nach einem Beruf zu streben, nur weil er Prestige und Geld bringt.
Ich denke, dass ich am besten geeignet bin - und nur das sollte zählen. Ich habe bereits im Ausland gearbeitet. Daher bin ich flexibel und würde kaum Einarbeitungszeit benötigen.
Dieser Job ist mein Traumberuf, sonst säße ich jetzt nicht hier. Ich würde mich freuen, Ihrem Unternehmen beim Aufstieg zu helfen und meine Qualitäten sinnvoll einzubringen.
In den USA leben rund 320 Millionen Menschen. Angenommen von ihnen fahren 25 Millionen gerne Ski. Davon haben sicherlich gut 20 Millionen ein eigenes Paar Ski. Bleiben also fünf Millionen Menschen übrig, die sich Ski leihen müssen. Rechnet man die Touristen dazu, kommt man vielleicht auf etwa 7,5 Millionen Paar im Jahr.
Ich würde vorschlagen, beide Kandidaten für eine Testphase einzuladen. Sie könnten zwei Wochen lang im Unternehmen arbeiten und wir würden beobachten, wie sie sich schlagen. Qualität hat nichts mit dem Geschlecht zu tun.
Ich versuche, jede Aufgaben so sorgfältig wie möglich zu erledigen und gucke nicht pausenlos auf die Uhr. Daher kann ich die genaue Stundenzahl nicht sagen. Aber mir ist Qualität eh wichtiger als Quantität.
Zunächst würde ich immer zuerst meinen Chef fragen, wie er oder sie mit einem Projekt umgehen würde. Wenn sich dann herausstellt, dass mein Chef sich einen Angestellten wünscht, der ein "Macher" ist, zeige ich gerne Eigeninitiative. Die eigentliche Herausforderung ist doch, sich an sein Arbeitsumfeld anzupassen - und da bin ich flexibel.
Ich kann glücklicherweise sagen, dass mir noch nie ein wirklich teurer Fehler unterlaufen ist. Aber generell finde ich Fehler - solange sie keine fatalen Folgen habe - nicht schlimm. Solange man sie nicht zwei Mal macht.
Ich persönlich denke, es ist wichtiger glücklich zu sein, auch wenn es nie schaden kann, kompetent und erfahren zu sein. Das hilft dabei, sich neue Möglichkeiten zu schaffen. Oft geht aber auch beides zusammen, das ist dann die ideale Kombination.
Ich bin weder schüchtern noch eine graue Maus. Also kann es gut sein, dass ein oder zwei frühere Arbeitskollegen dachten, ich sei unflexibel. Aber in Mitarbeitergesprächen und in meinen Referenzen fiel und fällt dieses Adjektiv nie, ebenso wenig wie „verbissen“. Ich kann gleichzeitig hartnäckig und flexibel sein.
Zuerst würde ich versuchen, diese Person für ihre eigenen Erfolge stärker zu loben. Manchmal hilft das schon. Wenn das nichts hilft, würde ich eine Verabredung mit dem Kollegen treffen, dass wir jeweils unsere eigenen Ideen dem Chef vorstellen - damit dieser sieht, wer welchen Erfolg erzielt. Funktioniert auch das nicht, würde ich das Problem offen ansprechen und ausdiskutieren.
Es könnte ein mögliches Risiko sein, dass man kaum in Kontakt mit den wichtigen Personen kommt - zumindest nicht in idealem Maße. Auf der anderen Seite können Telefonkonferenzen und Email ja auch weiterhelfen.
Jedes Nachwuchstalent, jeder Mitarbeiter und jede Führungskraft sollte sich daher der Reichweite und Veränderungswirkung dieser Entwicklung bewusst sein und vorausschauend die eigene Arbeitsmarktfähigkeit bei der Gestaltung des persönlichen Werdegangs in den Fokus rücken. Der Aufbau einer persönlichen Karriere-USP erfährt vor diesem Hintergrund eine besondere Bedeutung.
Wer sich nachhaltig erfolgreich am Arbeitsmarkt der Zukunft positionieren möchte, sollte sich gezielt Kompetenzen aneignen und weiter ausbauen, die uns als Menschen weiterhin von Robotern, lernenden Maschinen und cleveren Algorithmen differenzieren werden. Hierzu zählen beispielsweise Sozialkompetenzen wie Einfühlungsvermögen sowie wertschätzende Kommunikation und Führung mit Fingerspitzengefühl.
Auch mit Methodenkompetenzen wie strategischem oder unternehmerischem Denken und Handeln oder Kreativitätstechniken kann man punkten.
Diese Informationen haben im Lebenslauf nichts verloren
Ihr Familienstand geht den Arbeitgeber nichts an, die Information, ob sie verheiratet, ledig oder geschieden sind und wie viele Kinder Sie haben, hat im Lebenslauf genauso wenig etwas zu suchen, wie der Beruf Ihrer Eltern oder Namen und Anzahl Ihrer Geschwister. Fragt man Personaler, stehen solche Angaben jedoch noch recht häufig in den Bewerbungsunterlagen. Dies nimmt nur Platz weg für die wirklich wichtigen Informationen.
Genauso wenig hat Ihre Konfession etwas im Lebenslauf verloren. Es sei denn, Sie bewerben sich bei einer Kirche oder einer kirchlichen Organisation.
Grundsätzlich sind nur die vergangenen zehn Jahre des Berufslebens interessant. Sie müssen im Lebenslauf weder ihren Kindergarten, noch alle besuchten Schulen aufführen.
Außerdem gehören weder die Abiturnote noch die Abschlussnote vom Studium in den Lebenslauf.
Auch Berufseinsteiger müssen nicht jedes Schulpraktikum und jeden Nebenjob angeben. Es sei denn, er hat etwas mit der Stelle zu tun, auf die Sie sich bewerben. Dass man mit 14 Zeitung ausgetragen hat, bringt einen in der Regel jedoch nicht weiter.
Referenzen von ehemaligen Arbeitgebern oder Kunden gehören in die persönliche Lob-Mappe oder das Profil bei einem Karriereportal. Im Lebenslauf hat das Lob allerdings nicht zu suchen.
Sie können einen Text in Word schreiben oder etwas in Excel berechnen? Toll. Schreiben Sie das aber bitte nicht in den Lebenslauf, Computergrundkenntnisse werden ebenso vorausgesetzt wie sich selbstständig anziehen zu können. Eine wichtige Information wäre dagegen, welche Programmiersprachen Sie beherrschen und in welcher Sie am sichersten sind.
Sie können Hobbys in ihrem Lebenslauf erwähnen, wenn sie etwas mit der angestrebten Position zu tun haben: Wenn Sie sich also um eine Stelle als Tierpfleger bewerben, sollten Sie unbedingt in den Lebenslauf schreiben, dass Reiten und Schlittenhunderennen zu Ihren Hobbys gehören. Wenn Sie dagegen am liebsten lesen oder telefonieren, vielleicht noch Spazieren gehen, behalten Sie es für sich. Das sagt leider nichts über Ihre Talente oder sozialen Fähigkeiten aus. Gerade passive Hobbies wie Fernsehen oder Kino werfen kein gutes Licht auf den Kandidaten.
Schlussendlich muss uns allen bewusst sein, dass Investitionen in unsere persönliche Karriere-USP Investitionen in unsere zukünftigen Chancen am Arbeitsmarkt darstellen. Wer hier den Anschluss verliert, riskiert sie. Wer jedoch die Herausforderung annimmt und kontinuierlich in seine persönliche Karriere-USP investiert, lernfähig und veränderungsfreudig ist, dem dürften rosige Zeiten am Arbeitsmarkt bevorstehen. Es lohnt sich also, sich auf den Weg zu machen.