Networking Mächtige Treffen im Capital Club

Der "Club der armen Reichen" wird der Berliner Capital Club auch genannt. Er ist der biederste Treffpunkt der Mächtigen in Berlin.

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Capital Club in Berlin Quelle: Pressebild

Der Eingang liegt gleich rechts neben dem Haupt-Entrée des Berliner Hilton-Hotels. Hinter der Tür wartet der Aufzug, der Mitglieder des Berlin Capital Clubs und ihre Gäste in den siebten Stock bringt. Dort, in der obersten Etage, empfängt sie der Blick auf den Gendarmenmarkt, der mit dem Pariser Platz um den Rang des schönsten Karrées wetteifert. Seit zehn Jahren gibt es den „Club der armen Reichen“, wie die Einrichtung in Anspielung auf die wirtschaftlich bescheidene Situation Berlins schon spöttisch genannt wurde.

Guter Koch und gutes Netzwerk

Der ehemalige Bahn-Chef Heinz Dürr, der den Club mit gründete, schätzt das Netzwerk, das Unternehmer, Anwälte und Vertreter großer Firmen dort knüpfen: „Dieses Netz ist sehr brauchbar.“ Auch nicht zu unterschätzen: „Wir haben einen sehr guten Koch.“ Immer wieder an den Tischen gesichtet werden Kanzleramtsminister Ronald Pofalla oder Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit.

Der frühere Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Deutschen Industrie und Strippenzieher Ludolf von Wartenberg ist häufiger anzutreffen. Auch der ehemalige grüne Oberrealo und heutige Unternehmensberater Joschka Fischer findet den kurzen Weg von seinem Büro quer über den Gendarmenmarkt.

Treffpunkte der Macht in Berlin
Blick auf das Hotel Adlon in Berlin Quelle: dpa/dpaweb
Capital ClubNur gegen Aufnahmegebühr und Jahresbeitrag darf im Capital Club getroffen werden.Gäste: Joschka Fischer, Roland Pofalla, Klaus WowereitAdresse : Mohrenstraße 30, 10117 Berlinwww.berlincapitalclub.de Quelle: Pressebild
Grill Royal Quelle: Pressebild
Deutsche Parlamentarische Gesellschaft Quelle: Deutscher Bundestag/Siegfried Bücker
Bocca die BaccoAngeber-Plätze im Schaufenster, Kenner sitzen weiter hinten.Gäste: Exkanzler-Niveau - früher Helmut Kohl, heute Gerhard Schröder; viele BotschafterAdresse: Friedrichstraße 167, 10117 Berlinwww.boccadibacco.de Quelle: Pressebild
Facil im Hotel MandalaHier sieht man Sterne - zumindest den im Michelin; blattgoldenes Ambiente.Gäste: DeutschbankerAdresse: Potsdamer Straße 3, 10785 Berlinwww.facil.de Quelle: Pressebild
BorchardtSchausteller in eigener Sache lieben die Mischung aus Bahnhofshalle und Käfighaltung.Gäste: Fernsehleute aus der Friseurfraktion um Udo Walz, Schauspieler, MedienmenschenAdresse: Französische Straße 47, 10117 Berlinwww.borchardt-catering.de Quelle: Pressebild

Noch als Außenminister speiste er mit dem terrorgefährdeten afghanischen Präsidenten Hamid Karsai hier im oberen Stock, weil der Club nur durch einen abgeschirmten Aufzug zu erreichen ist. In den Nebenräumen lassen sich auch schon mal Dax-Vorstände von Rhetorik-Trainern für öffentliche Auftritte fit machen.

Für Geschäftsleute ist der Knotenpunkt ausgesprochen praktisch. Regelmäßig sprechen Politiker und Wirtschaftsleute vor den Mitgliedern. Dieses Jahr waren bereits SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier, seine Grünen-Kollegin Renate Künast und der scheidende Bertelsmann-Boss Hartmut Ostrowski Gastredner.

Gegenstand wildester Spekulationen

Die Einrichtung – eine Mischung aus zweifelhaftem Hilton-Schick mit groß gemusterten Teppichen sowie Messing und schweren Vorhängen – macht den Capital Club zum biedersten Treffpunkt der Mächtigen. Mitmachen darf, wer 4200 Euro Aufnahmegebühr und 1375 Euro Jahresbeitrag bezahlt.

Vorher jedoch muss ein Mitglied seine Empfehlung ausgesprochen und das Aufnahmekomitee zugestimmt haben. Immerhin 40 Prozent sind Frauen, insgesamt zählt der Club inzwischen 1500 eingeschriebene Mitglieder. Um ihre Namen macht der Verein ein Geheimnis. Wenige sind bekannt: die Chefin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Hildegard Müller, ebenso Vattenfall-Europe-Chef Tuomo Hatakka.

Und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Er schätzt die Vertraulichkeit und das Ambiente über dem Gendarmenmarkt. Der CSU-Politiker ist auch Familienunternehmer und sagt, was ihm gefällt: „Nicht jede informelle, aber quasi öffentliche Begegnung mit Persönlichkeiten aus den denkbar verschiedensten Bereichen muss schließlich zum Gegenstand wildester Spekulationen werden.“

Deutschlands neue Sterne Restaurants
La Mer** Sylt Schleswig Holstein gewinnt 2012 zwei neue Zwei-Sterne-Restaurants hinzu. Dies ist zum Einen, das Restaurant La Mer auf Sylt. Hier serviert Küchenchef Sebastian Zier unter dem Titel "Tauchgang" ein Jacobsmuschelvelouté mit Vanilleessig und Mango, für 20,00 Euro. Das teuerste Gericht im La Mer ist die "Post aus Fernost", eine in Kokosgewürzmilch confierte Taube für 52,00 Euro. Quelle: Pressefoto
Buddenbrooks** LübeckAuch das Buddenbrooks in Lübeck ist ab 2012 eine Bereicherung für die Gastronomie in Schleswig Holstein. Das künftige Zwei-Sterne Restaurant bietet für 18,00 Euro ein Dessert aus Kirsche und Schokolade an. Das teuerste Gericht des Lokals ist Taube mit Mais, Steinpilzen und Leber-Crème für 49,00 Euro. Quelle: Pressefoto
Haerlin** HamburgAuch im Haerlin Restaurant in Hamburg werden die unter Küchenchef Christoph Rüffer zubereiteten Speisen nach Menü gezahlt. Am günstigsten verspeist man im Haerlin ein Drei-Gang Menü für 85,00 Euro. Das teuerste Menü mit sechs Gängen kostet den Besucher 137,00 Euro. Auch das Haerlin erlangt 2012 einen zweiten Stern. Quelle: Pressefoto
Jacobs Restaurant** HamburgDas Jacobs Restaurant in Hamburg freut sich über einen zweiten Michelin-Stern. Die Preise richten sich nach dem gewählten Menü. Das günstigste Menü beinhaltet vier Gänge und kostet 102,00 Euro. Auf der Abendkarte ist das teuerste Menü aufgelistet. Dieses kostet 152,00 Euro und beinhaltet rund sieben Gänge. Quelle: Pressefoto
Kastell** Wernberg-KöblitzIm Restaurant Kastell bietet Küchenchef Thomas Kellermann dem Gast aktuell die Möglichkeit zwischen dem "Menü Kellermann" und dem "Degustations-Menü" zu wählen. Entscheidet sich der Gast für vier Gänge eines der beiden Menüs, zahlt er 88,00 Euro. Das Degustations-Menü mit acht Gängen ist für 128,00 Euro zu genießen und tischt zum Beispiel mit Seewolf und Tafelspitzscheiben vom Rind auf. Ab 2012 trägt das Restaurant zwei Sterne. Quelle: Pressefoto
Reinstoff** Berlin Daniel Achilles ist Küchenchef des Restaurants Reinstoff in Berlin, welches 2012 mit seinem zweiten Stern ausgezeichnet wird. Unter seinem strengen Blick entstehen günstigere Vier-Gänge Menüs für 66,00 Euro, sowie Acht-Gänge Menüs für rund 129,00 Euro. Quelle: Pressefoto
La Vision** Köln Das im "Hotel im Wasserturm" eingebettete Restaurant La Vision kann sich im Jahre 2012 mit einem zweiten Michelin-Stern schmücken. Die billigste Speise der aktuellen Karte ist eine Auswahl an Rohmilchkäse mit Begleitung, für 16,00 Euro. Mit dem teuersten Gericht für 39,00 Euro werden dem Gast Schulter und Rücken vom Eifeler Reh mit Kardamom, zweierlei Rote Beete und Buchweizen serviert. Quelle: Pressefoto
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