Glücksmanagement Chefs, macht eure Leute glücklich!

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Führen nach der Goldenen Regel

Die Erkenntnissen der interdisziplinären Glücksforschung und die darauf basierenden neuen Managementansätze legen ein Zwei-Säulen-Konzept zur Steigerung des Wohlbefindens in den Unternehmen nahe:

Zunächst ist das Ziel, Mitarbeiter für das eigene Wohlbefinden überhaupt erst einmal zu sensibilisieren und sie über die Erkenntnisse der Glücksforschung zu informieren: Was ist Wohlbefinden/Glück? Was sind unsere Glücksfaktoren? Was kann der Einzelne selbst tun?

Es geht also darum, das schillernde Wort Glück zu erden und Vorstellungen davon zur konkretisieren. Glück kann man nicht von außen verordnen. Unternehmen können nur die Voraussetzungen dafür verbessern.

So gehen Sie mit Alphatieren um
Wird der Beitrag eines Mitarbeiters zum Unternehmenserfolg nicht als wichtig anerkannt, geht die Motivation sich weiter zu engagieren und sich einzubringen Quelle: Fotolia
Angst ist der Grund Nummer eins dafür dass Mitarbeiter aufhören etwas zu tun. Sie gehen keine Risiken mehr ein und bleiben hinter ihren Möglichkeiten. Quelle: Fotolia
Den eigenen Wert kennen und betonen Quelle: Fotolia
Schleimen schadet nicht Quelle: Fotolia
Meinungsstark sein Quelle: Fotolia
Nichts ist frustrierender als die gleiche Aktivität wieder und wieder zu wiederholen. Dabei geht schnell das Interesse an Arbeit und Unternehmenserfolg verloren. Quelle: Fotolia
Sparen Sie sich Plaudereien Quelle: Fotolia

Für das Wohlbefinden des Einzelnen sind sowohl das emotionale Wohlbefinden (Verhältnis zwischen positiven und negativen Gefühlen im Tagesdurchschnitt) und das kognitive Wohlbefinden (Grad der Zufriedenheit mit dem Leben) bedeutsam. Die Glücksforschung hat hier eine Reihe von Glücksfaktoren herausgearbeitet, wobei es neben Gesundheit vor allem auf gelingende soziale Beziehungen sowie Engagement und eine befriedigende Tätigkeit ankommt.

Forschungsergebnisse zeigen, dass zufriedene und glückliche Menschen gesünder sind und im Schnitt länger leben. Und: Glück und Zufriedenheit kann man selbst steigern, zum Beispiel in dem man sich werthaltige und realistische Ziele setzt und Dankbarkeit übt.  

In der zweiten Säule geht es darum, die Voraussetzungen für Wohlbefinden im Unternehmen zu verbessern. Das betrifft die Mitarbeiterführung, die Gestaltung der Arbeitsplätze und Arbeitszeiten, die das Leben nicht beeinträchtigen.

Ohne eine hinreichende Work-Life-Balance lässt sich keine Zufriedenheit erzielen. Und darunter leiden letztlich auch die Arbeitsergebnisse. Work-Life-Balance-Konzepte sollten für eine Stärkung der Selbstorganisation der Beschäftigten sorgen und dazu die notwendigen betrieblichen und privaten Rahmenbedingungen schaffen.

Bei der Arbeitsplatzgestaltung muss das Ziel sein, Flow-Erlebnisse zu ermöglichen. Also die beglückende Erfahrung, in dem was man tut ganz aufzugehen. Voraussetzungen hierfür sind unter anderem, dass der Mitarbeiter einen gewissen Einfluss auf die Gestaltung der Arbeitsaufgabe hat, und dass diese einen gewissen Anspruch hat. Dazu gehört aber auch, den Mitarbeiter nicht ständig zu überfordern.

Eine zentrale Rolle kommt der Mitarbeiterführung zu. Grundlage guter Führung ist eine Ethik im Sinne der "Goldenen Regel" und ein Umgang miteinander, der soziale Kompetenz voraussetzt - unverzichtbares Rüstzeug jeder Führungskraft.

Die Goldene Regel besagt ganz einfach, dass man andere so behandelt, wie man selbst behandelt werden möchte. Das ist die Basis für Fairness und damit letztlich für eine gelingende Kooperation. Eine gute, ethikorientierte Führung setzt als Ziel des Machteinsatzes stets das Wohl der Geführten, Beteiligten und der Organisation, eine unethische Führung hingegen dient nur der Befriedigung persönlicher Bedürfnisse und Ziele der Führungskraft.  

Diese Berufe machen krank

Dass in Deutschland in punkto Führung noch Einiges verbessert werden kann, zeigen die Ergebnisse des seit 2001 jährlich von Gallup ermittelten Engagement Index. Thomas Sattelberger, früherer Personalvorstand der Telekom, glaubt das auch dadurch erklären zu können, dass deutsche Führungskräfte "oft personale Führung und technisches Management" verwechseln.

Ähnlich äußerte sich Klaus Engel, CEO von Evonik in einem Gastkommentar im "Handelsblatt": "Deutsche Manager werden geschätzt, weil sie zuverlässig, effizient, gradlinig und strukturiert arbeiten. Diese Eigenschaften sind typisch deutsche Stereotypen, die für sich genommen noch keinen Erfolg garantieren. Die erfolgreichen Global Player aus Deutschlands Mittelstand und Industrie koppeln diese Eigenschaften mit kulturellem Feingefühl und sozialer Intelligenz."

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