Aktien, Anleihen, Fonds Die Anlagetipps der Woche

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Anleihetipp - FMC: Gesunde Rendite

Anleihetipp FMC

Dass mit Rice Powell (57) seit Kurzem wieder ein Amerikaner an der Spitze von Fresenius Medical Care (FMC) steht, ist konsequent. Zwei Drittel seines Umsatzes, der in diesem Jahr gut 14,5 Milliarden Dollar erreichen dürfte, macht FMC in Nordamerika. Hier ist nicht nur der größte Markt für Dialyse (Blutwäsche), hier hat FMC einen wesentlichen Teil seiner Wurzeln: 1996 entstand FMC aus der Fusion des Dialysegeschäfts des Bad Homburger Gesundheitskonzerns Fresenius mit dem amerikanischen Konkurrenten National Medical Care. Heute betreut FMC in mehr als 3100 Kliniken in Nordamerika, Europa, Asien, Lateinamerika und Afrika jährlich eine Viertelmillion Patienten. Muttergesellschaft Fresenius ist noch mit 30 Prozent an FMC beteiligt.

Weltweit gibt es derzeit 2,1 Millionen Dialysepatienten – und jedes Jahr kommen fünf bis sechs Prozent dazu. Gründe dafür sind die steigende Zahl älterer Menschen, aber auch Massenleiden wie Diabetes oder Bluthochdruck, die zu Nierenversagen führen können. Bis 2020 rechnen die FMC-Manager damit, dass sich die Zahl der Nierenpatienten auf vier Millionen etwa verdoppelt.

Seit seiner Gründung entwickelt sich FMC stabil nach oben: Bisher ist in jedem Jahr der Umsatz gestiegen, insgesamt hat sich das Geschäftsvolumen in 15 Jahren vervierfacht. Der Nettogewinn legte noch stärker zu und dürfte in diesem Jahr 1,2 Milliarden Dollar erreichen. FMC ist damit nicht nur für Aktionäre interessant, sondern auch für Anleihekäufer. Papiere mit Laufzeit bis 2019 bieten 3,3 Prozent Rendite.

Allerdings: Durch zahlreiche Übernahmen hat FMC einen Schuldenberg von 7,8 Milliarden Dollar angehäuft, das 2,7-Fache des Gewinns vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation. Diese relativ hohe Verschuldung ist der Grund dafür, dass die Ratingagentur Standard & Poor’s FMC-Anleihen als spekulativ einstuft, mit BB+ bekommen sie im spekulativen Bereich aber die Bestnote.

Auf dem Hauptmarkt USA besteht zudem das Risiko juristischer Auseinandersetzungen. Derzeit wird FMC vorgeworfen, bei Dialyselösungen unzureichend auf Nebenwirkungen hingewiesen zu haben. Ob es zu einer Sammelklage kommt, ist offen. Da die Produkte, um die es geht, seit vielen Jahren von der US-Gesundheitsbehörde zugelassen sind, sollte sich der Schaden in Grenzen halten.

FMC-Anleihen sind ein Basisinvestment, sollten wegen ihrer spekulativen Note aber keinen zu großen Teil eines Depots ausmachen.

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