Er verweist auf den Bieterkampf in der Carbon-Industrie, der Werkstoff wird für leichte Bauteile benötigt. BMW-Erbin Susanne Klatten hat sich über ihr Investmentbüro SKion, das 26,9 Prozent an SGL Carbon hält, und indirekt als Hauptaktionärin von BMW (der Autobauer besitzt weitere 16 Prozent an SGL) schon fast die Aktienmehrheit gesichert. Weitere Zukäufe werden aber von anderen Investoren blockiert; so hält VW knapp zehn Prozent, der Maschinenbaukonzern Voith rund neun.
Mit im Spiel ist Klatten auch beim Windanlagenbauer Nordex. Dessen Vorstandschef katapultierte am Dienstag den Aktienkurs um gut neun Prozent nach oben, als er in einem Interview die Aktie als Übernahmeziel chinesischer Branchengrößen ins Spiel brachte.
Im Juli hatte der französische Luxuskonzern LVMH für zwei Milliarden Euro den Kaschmirweber Loro Piana übernommen. „Der Trend zu Übernahmen in der Luxusbranche beschleunigt sich“, sagte damals Milton Pedraza, Chef des New Yorker Beraters Luxury Institute LLC, gegenüber Bloomberg. Mit dem Kauf des italienischen Familienunternehmens könnte LVMH den Grundstein für weitere Übernahmen legen. Gelingen könnten die, wenn LVMH den bisherigen Piana-Inhaber Pier Luigi Loro Piana in der Geschäftsführung seines Unternehmens lässt. Dann könnten sich weitere Unternehmer dazu entschließen, ihre Marken LVMH zum Kauf anzubieten – wenn sie weiter die Möglichkeit haben, mitzuentscheiden. So gilt auch Diego Della Valle mit seinem Konzern Tod’s als Kandidat für eine Übernahme. Das Unternehmen ist vor allem für seine Mokassins bekannt. Della Valle sitzt im Aufsichtsrat von LVMH; außerdem hält eine LVMH-Tochter 3,5 Prozent an Tod’s. Potenzial hat Tod’s auf aktuellem Kursniveau noch: Mit einem geschätzten KGV von gut 20 für 2014 ist Tod’s günstiger als europäische Modeaktien, die im Schnitt gut 15 Prozent teurer sind.
Ein weiterer Luxusriese, die französische Kering (vormals PPR), zieht bei Puma die Strippen. Als die Ergebnisse des nach Adidas zweitgrößten deutschen Sportartikelherstellers zu wünschen übrig ließen, setzte Kering 2013 einen Chefwechsel durch. Kering hatte 2007 von den Tchibo-Erben 27 Prozent übernommen und relativ schnell auf 60 Prozent aufgestockt. Seither sammelte man weiter fleißig Puma-Anteile ein und hält inzwischen 83 Prozent. Gut möglich, dass dies noch nicht das Ende ist.
10 Tipps für Börseneinsteiger
Bevor ein potentieller Anleger zum ersten Mal Aktien kauft, sollte er sich Gedanken darüber machen, welches Ziel er mit der Geldanlage verfolgt und für welchen Anlegertyp er sich hält. Wenn mit den Aktien später die Altersvorsorge aufgestockt oder das Studium der Kinder finanziert werden soll, muss an der Börse eine andere Taktik angewendet werden, als wenn es um kurzfristige Gewinne geht. Die grundlegende Frage ist: Sind Sie auf den Betrag angewiesen und investieren deshalb lieber mit möglichst geringem Risiko oder können Sie eventuelle Verluste verschmerzen und renditestärkere aber auch riskantere Papiere kaufen?
Wer die Frage nach der eigenen Risikoneigung mit "no risk, no fun!" beantwortet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er zwar sehr viel gewinnen, aber auch sehr viel verlieren kann. Für den Anfang schadet es nicht, auf eine langfristige Strategie zu setzen und die Entwicklungen an den Märkten zu beobachten. Kleine Zockereien für den Nervenkitzel sind dann im Verlustfall besser zu verschmerzen. Nach dem Geckoschen Leitsatz "Greed is good" sollten Börsenneulinge nicht handeln.
Was eine Aktie ist und wie sie funktioniert, dürfte jedem klar sein. Wer sein Depot auch mit Anleihen und Zertifikaten füllen möchte, sollte nur in Produkte investieren, die er auch versteht. Wer nur auf die Renditeversprechen hört und Produkte kauft, deren Vor- und Nachteile, beziehungsweise Funktionsweisen er nicht begreift, fällt über kurz oder lang auf die Nase.
Bevor Sie ein Depot eröffnen, vergleichen Sie die Gebühren der Banken. Je höher die Gebühren sind, desto geringer fällt die Rendite nachher aus. Direktbanken haben im Regelfall günstige Konditionen und bieten kostenlose Depots an.
Anleger sollten ihr Geld - und damit auch ihr Risiko - zumindest am Anfang möglichst breit streuen. Verteilen Sie Ihr Geld auf verschiedene Märkte wie Rohstoffe und Energie, sowie auf Aktien, Fonds und Anleihen.
Wer seinem Portfolio Fonds oder Zertifikaten beimischt, sollte auch innerhalb dieser Anlageklassen auf eine gute Mischung achten. Fondsanbieter und deren Produkte lassen sich online schnell vergleichen. Wer nicht nur in ein oder zwei Gesellschaften investiert, ist auf der sicheren Seite.
Besonders wichtig ist, dass Sie sich Zeit nehmen für Ihre Geldanlage und Ihr Depot regelmäßig überprüfen: Welche Anlageinstrumente haben sich wie entwickelt? Ist es Zeit, das Depot umzuschichten, oder läuft alles in meinem Sinne?
Bei der Überprüfung des Depots sollte man sich immer mal wieder fragen: Würde ich diese Aktie oder diesen Fonds heute noch kaufen? Lautet die Antwort ja, behalten Sie das Produkt. Sind Sie von der Qualität nicht mehr überzeugt, wird es Zeit zum Verkauf.
Entwickelt sich eine Aktie oder ein sonstiges Produkt nicht so, wie geplant, sollten Sie nicht zögern, es zu verkaufen. Sogenannte Stopp-Loss-Orders, also Untergrenzen, bei denen verkauft werden soll, können hilfreich sein. Das bietet sich insbesondere dann an, wenn man den Kurs nicht permanent selbst im Auge behalten kann oder will.
Grundsätzlich gilt: Verlieren Sie nicht die Nerven. An der Börse gibt es Kursschwankungen, Aktienkurse können unerwartet einbrechen. Das sollte aber kein Grund sein, den Kopf zu verlieren. Panische und unüberlegte Deals kosten meist mehr Geld als die Abwärtstrends.
Harte Gewinne mit Software
Über 80 Prozent seit Empfehlung zugelegt hat das Papier des Softwareunternehmens IBS. Allerdings dürfte das Beste jetzt gelaufen sein. Anleger sollten die üppigen Gewinne mitnehmen. Stecken könnte man sie zum Beispiel in die kleine (knapp 40 Millionen Euro Umsatz), aber hochprofitable GK Software. Das Unternehmen ist auf Softwarelösungen für den Einzelhandel spezialisiert. Zu den Kunden zählen Hornbach, Tchibo, Netto, Kaufhof und Douglas. Aufträge, wie zuletzt von Migros, werden oft zusammen mit SAP reingeholt. SAP beteiligte sich zum Jahresende mit gut fünf Prozent und hat ein bis Ende 2020 laufendes Vorkaufsrecht an den faktisch gut 52 Prozent, die noch in der Hand der Gründer sind. Die wollten auf dem aktuellen Kursniveau keine Aktien abgeben. Bei höheren Kursen könnte sich das ändern.