Vestas senkt Gewinnerwartung
Auch der dänische Hersteller Vestas, größter Windkraftanlagenbauer in Europa, hat volle Auftragsbücher. Wie Konkurrent Nordex verdienen die Dänen einen großen Teil ihres Geldes im Ausland. Ein Drittel des Umsatzes wurde zuletzt außerhalb Europas erzielt.
Goldman Sachs hat die Aktie Anfang der Woche allerdings von der "Conviction Buy List" gestrichen. Zwar wird die Kaufempfehlung aufrechterhalten, das Kursziel wurde aber von 580 auf 560 dänische Kronen (etwa 75,20 Euro) gesenkt. Derzeit notiert das Papier bei 64,67 Euro (Stand 3. Juni, 12:00 Uhr).
Zwar hat sich Vestas in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich gut entwickelt. Das neue Kursziel geht aber auf die gesenkten Gewinnschätzungen zurück. Es fehlt kurzfristig an positiven Signalen. Am 18. August wird Vestas neue Zahlen zum operativen Geschäft vorlegen.
Steuervorteile in den USA
Auch die steuerliche Bevorzugung von Ökostrom-Unternehmen in den USA ist kürzlich bis mindestens 2020 verlängert worden. Unternehmen wie Vestas und Nordex könnten davon profitieren. Längerfristig sehen Branchenexperten die gesamte Windenergiebranche als Gewinner.
Niemand stellt derzeit mehr Windräder her als das Unternehmen Goldwind aus China. Die agieren aber fast nur am Heimatmarkt und sind sehr intransparent. Wie die Auftragsvergabe dort erfolgt, ist schwer zu durchblicken und die Abhängigkeit von der Staatsführung ist hoch. Für ein Investment scheint Goldwind daher eher ungeeignet. Mit Siemens und General Electric sind noch zwei alte Industriegiganten stark im Markt vertreten. In deren Windkraftsparten lässt sich aber nicht direkt investieren, sie sind nicht börsennotiert; der Anteil am Gesamtgeschäft der beiden fällt mit sieben Prozent Umsatzanteil bei Siemens zum Beispiel recht gering aus. Für Anleger mit Ökostromfokus scheiden diese Unternehmen daher aus.