Musterdepots Aktien nein, zocken ja

Drei Manager, drei Konzepte, drei Portfolios: Die Musterdepots zeigen, wie man mit Timing und Strategie den Markt schlagen kann. Handelsblatt-Stratege Ulf Sommer spürt diesmal sogar einem Mysterium nach.

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Depot-Strategien: Individuelle Einschätzungen der Markt-Experten

Das Redaktionsdepot: Ulf Sommer, Handelsblatt

Ein Drittel ihres Werts hat die Steinhoff-Aktie am Mittwoch verloren. Sie kostete zeitweise 30 Cent. Europas zweitgrößter Möbelhändler muss seine Bilanzen für mehrere Jahre korrigieren. Nun entziehen Gläubiger Steinhoff die Kreditlinien. Damit droht angesichts einer Verschuldung von zehn Milliarden Euro die Insolvenz. Steinhoff zählt zu den meistgehandelten Aktien in Deutschland. Den vielen Verkäufern stehen ebenso viele Käufer gegenüber.

Es bleibt ein Mysterium, warum im Aktien-Muffelland Deutschland so wenige auf den Dax setzen, so viele sich aber im Zocken versuchen.

Das Social-Trading-Depot: Alexander Kovalenko, Bayerische Vermögen

Bei der Struktur der Finanzanlagen in Deutschland ist die Gewichtung zugunsten der Posten „Bargeld und Einlagen“ und „Lebens- und Rentenversicherungen“ stark verschoben. Dabei sind diese Anlagegruppen derzeit extrem renditeschwach. Zudem gehört die deutsche Bevölkerung zu den ältesten Gesellschaften weltweit. Dies führt dazu, dass die reale Höhe der staatlichen Rente unausweichlich sinken wird.

Jeder, der in 20 bis 40 Jahren in die Rente geht, muss selbst vorsorgen. Da die niedrigen Zinsen im Euro-Raum vorerst erhalten bleiben, sollte man einen Teil des Vermögens in Aktien investieren.

Das Privatbank-Depot: Sönke Niefünd, Otto M. Schröder Bank

Aktien verbleiben für uns unverändert eine langfristige Anlagemöglichkeit, obwohl die durchschnittliche Dividendenrendite teilweise zwischen 1,9 Prozent und 2,8 Prozent pro Jahr liegt. In einer Zeit der Nullzinsen und hoher Immobilienpreise scheinen Aktien für viele Investoren alternativlos. Die große Mehrheit der Dax-Konzerne wird 2018 eine höhere Dividende auszahlen.

Hierbei könnte RWE für eine der größten Überraschungen sorgen. Der Essener Energieversorger wird wahrscheinlich eine Dividende in Höhe von 1,50 Euro pro Anteilsschein auszahlen.

Die Regeln der Depots

Die Musterdepots veranschaulichen aussichtsreiche Anlagestrategien und geben Anregungen, mit denen Investoren ihre Renditeziele erreichen können. Im Vordergrund steht nicht ein Wettbewerb zwischen den drei Portfolios, sondern vielmehr die Nachvollziehbarkeit und Transparenz der Anlageentscheidungen für den Leser. Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn, am Freitag, dem 31. Januar 2014, wurden mindestens fünf Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, wann sie investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,25 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern.

Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf der genannten Wertpapiere. Sie sollen einen Anreiz zum Nachdenken und zur Diskussion über Marktentwicklungen und Anlagestrategien geben.

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